Tipps und Infos zum Naturerlebnis
Das mexikanische Hochland ist bekannt als legendäres Ziel für Abenteurer jeder Provenienz. Waren es zu Zeiten des Wilden Westens Glückssucher, die in der Sierra Madre nach dem Gold sagenhafter Schätze strebten, sind es heute Naturliebhaber, die in der wilden, teilweise unwirklichen Region inmitten der Kordilleren Ursprüngliches und Originäres erleben wollen. Outdoor zu campieren und kochen gehören zu den Highlights eines Trips in der weiten Natur.
Abgeschiedenheit, Kultur und Schatz der Sierra Madre
Mexiko ist in Bezug auf die Fläche auf dem dreizehnten Platz weltweit, hat aber nur etwa eineinhalbmal so viele Einwohner wie Deutschland, die sich zudem auf die Ballungsräume und insbesondere auf die mexikanische Hauptstadt Mexiko City verteilen. Bei einer Wanderung in der Sierra Madre kann es dem nach Freiheit und Abgeschiedenheit Strebenden gelingen, tagelang ungestört die Gegend zu erkunden, ohne vom Massentourismus behelligt zu werden. Trekking als Urlaubsform entspricht dem Vibe der Region.
Worauf der Trekking-Reisende allerdings treffen kann, ist ursprüngliche mexikanische Kultur, wie es etwa von der Zeit in Nachtzauber und Morgenlied beschrieben wurde, einem Fest der Huicholes. Das Volk lebt in der Sierra Madre im westlichen Zentralmexiko, vor allem in den Bundesstaaten Jalisco, Nayarit, Zacatecas und San Luis Potosi. Es ist bekannt für ihre Peyote-Zeremonien, einem halluzinogenen Kakteengewächs. Siehe auch unser Reiseabenteuer und Wanderung im Hochland von Real de Catorce.
Allenfalls hast du auch schon den Film »Der Schatz der Sierra Madre« gesehen, mit dem legendären Humphrey Bogart in der Hauptrolle. Da treffen sich drei Abenteurer um gemeinsam auf Goldsuche zu gehen. Ob sie den Schatz der Sierra Madre gefunden haben, lassen wir mal offen. Als Vorlage für den Film diente das gleichnamige Buch des amerikanischen Autors B. Traven.
Geografie und Gliederung des mexikanischen Hochlandes
Abseits der schmalen Küstenregionen und der Halbinsel Yucatán ist ganz Mexiko von den Kordilleren geprägt, die sich von Alaska bis Feuerland entlang des Westens des amerikanischen Kontinents hinziehen. Auch die Hauptstadt Mexiko City liegt im Binnenland und somit im Hochland der Kordilleren auf 2310 Metern.
Die Gebirgszug setzt sich wie folgt zusammen:
- Sierra Madre Occidental im Westen Mexikos
- Sierra Madre Oriental im Osten
- Sierra Madre del Sur im Süden
- Sierra Madre de Oaxaca im Süden Zentralmexikos
- Sierra Madre de Chiapas im Süden, die sich bis nach Guatemala, El Salvador und Honduras erstreckt
Richtige Ausrüstung und Outdoorküche
Neben einem robusten Fahrzeug und Allwetterkleidung sollten sich Abenteurer auf die Outdoorküche einstellen und entsprechende Vorräte mit sich führen. Nur so lässt sich in die Tiefe des Hochlandes vorstoßen, ohne Stille und Natur jeweils für Übernachtungen und Proviantaufnahme verlassen zu müssen und menschliche Ansiedlungen aufsuchen zu müssen. Wichtig sind auch Outdoor-Küchenutensilien für die freie Natur, damit Mahlzeiten zubereitet werden können.
Wenn wir die Ausrüstung in einem Rucksack tragen, setzen wir seit Jahren auf einen Gaskocher. Gas ist der einfachste und am weitesten verbreitete Brennstoff für die Outdoorküche. Dazu ist es in Kartuschen sicher verpackt. Der Nachteil ist, dass du immer gut kontrollieren musst, ob der Vorrat an Gas ausreicht für dein Outdoor-Projekt, Nachschub ist oft schwierig in Mexiko. Hier kann ein Multifuel-Kocher seine Stärken ausspielen, du kommst überall ganz einfach zu neuem Brennstoff. Du kannst Benzin verwenden (besitzt den höchsten Brennwert) oder auch Diesel und Petroleum.
Beim Kochgeschirr schwören wir auf Aluminium, am besten mit Teflon beschichtet, welches sehr leicht ist und die beste Wärmeleitfähigkeit aufweist. Da wir meist zu zweit unterwegs sind, reicht ein Topf mit 1.5 l Inhalt. Immer mit dabei sind je ein Teller und eine Tasse, ohne frischen Kaffee morgens geht bei uns überhaupt nichts. Das Campingbesteck ist aus festem Plastik, weil wir dies so geschenkt bekommen haben.
Wenn wir mit dem Auto in der Sierra Madre unterwegs sind, haben wir natürlich ganz andere Kochutensilien dabei. Wir sind richtig gut ausgerüstet, um auch mal für eine ganze Gruppe von Freunden zu kochen. Wir gehen vorher jeweils auf einen lokalen Markt und decken uns mit frischem Gemüse und Zutaten ein. Das gemeinsame Grillieren und Kochen in der Natur macht ungemein viel Spaß und das Essvergnügen ist umso schöner. Am liebsten bereiten wir ursprüngliche mexikanische Speisen zu, wie Tacos, Arroz con Pollo, Tamales oder Chorizo mit Tortillas. Wir lieben die Gegend der Sierra Tapalpa im Bundesstaat Jalisco, dort gibt es viele abenteuerliche Naturpisten, um tiefer in den Gebirgszug einzudringen.
Vulkane der Sierra Madre
Die Vulkane der Sierra Madre bieten spektakuläre Naturerlebnisse. Der Vulkan Pico Orizaba, mit 5636 Metern der höchste Berg Mexikos kann im Rahmen einer organisierten Bergtour bestiegen werden. Vulkane wie La Malinche (4420 Meter) und Nevado de Toluca (4690 m) sind auf einer Trekkingtour erreichbar, auch auf eigene Faust.
Am Fuße des Nevado de Toluca hat es auch eine einfache Unterkunft oder du stellst da das Zelt auf. Campieren ist zwar in den Nationalparks offiziell meist nicht erlaubt. Du kannst jedoch immer bei den Rangern nachfragen, die sind recht flexibel, vielleicht helfen auch einige Pesos die Meinung zu beeinflussen. Wild zelten geht auch, getreu dem Motto »Take nothing but pictures and leave nothing but footprints«, siehe auch die Tipps und Infos fürs Wildcampen bei bergreif.de
Outdoor-Highlight im Norden Mexikos
Nicht verpassen sollten Reisende in der Sierra Madrea die berühmte Kupferschlucht Barranca del Cobre (Infos auf visitachihuahua.com) im Bundesstaat Chihuahua. Auf 25‘000 km² eröffnen sich spektakuläre Blicke in die bis zu 1800 Meter tiefen Einschnitte des Schluchtensystems – eine Fundgrube für spektakuläre Urlaubsfotos und bleibende Urlaubserinnerungen. Du kannst da mit dem Zug unterwegs sein oder natürlich auch ein Trekking unternehmen. Wir empfehlen insbesondere die Region Creel und Sierra Tarahumara, da kannst du entlang von Seen wandern, über die mächtigen Wasserfälle staunen und in heißen Quellen baden.
