Infos rund um Mexiko und die WM in Katar

Vom 20. November bis 18. Dezember 2022 findet in Katar die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft statt, eines der größten Sportevents der Welt. Mexiko hat sich im Kontinentalverband CONCACAF qualifiziert, dank dem 2. Rang hinter dem punktgleichen Kanada und vor den USA. An der WM spielt die mexikanischen Nationalmannschaft in der Gruppe C gegen Polen, Argentinien und Saudi-Arabien. Nach einem schwachen 0:0 gegen Polen folgt eine enttäuschende 2:0 Niederlage gegen Argentinien. Trotz des 2:1 Sieges gegen Saudi-Arabien reicht es Mexiko nicht für das Achtelfinale, das Team reist vorzeitig aus Katar ab. Argentinien mit ihrem Superstar Lionel Messi besiegt im Finalspiel Frankreich im Penaltyschiessen und wird Weltmeister 2022.

Letztes Update: 18.12.2022 (die Berichterstattung ist somit abgeschlossen, wir freuen uns auf die Fussball-WM im heimischen Mexiko 2026)

Live von der WM in Katar

1. Gruppenspiel: Mexiko und Polen trennen sich torlos

22. November 2022: Mexiko – Polen 0:0, Stadium 974 in Doha

Mexiko hat insgesamt mehr vom Spiel, erspielt sich die eine oder andere Chance, wird aber in der ersten Halbzeit nicht wirklich gefährlich. In der 56. Minute herrscht Aufregung im mexikanischen Strafraum. Hector Moreno ringt den polnischen Starstürmer Robert Lewandowski nieder. Doch erst nach der Konsultation des VAR (Video Assistant Referee), zeigt der Schiedsrichter auf den Penaltypunkt. Lewandowski übernimmt den Elfmeter, scheitert jedoch am glänzend parierenden Guillermo Ochoa im Tor der Mexikaner.

Polen agiert äußerst defensiv, Superstar und Barcelona-Legionär Lewandowski bleibt blass. Doch die Mexikaner wissen das nicht auszunutzen. Trotz rund 60% Ballbesitz bleibt die mexikanische Nationalmannschaft auch in der zweiten Halbzeit weitgehend harmlos und das torlose Ergebnis ist die logische Konsequenz.

2. Gruppenspiel: Argentinien bezwingt Mexiko mit 2:0

26. November 2022: Mexiko – Argentinien 0:2, Lusail Stadium in ad-Daayan

Keine berauschende erste Halbzeit, die Partie wird geprägt durch hartes Einsteigen. Argentinien steht unter Zugzwang nach der überraschenden Startniederlage gegen Saudi-Arabien. Sie Südamerikaner scheinen gehemmt, mit einer deutlich spürbaren Nervosität. Mexiko weiß das nicht wirklich auszunutzen. Sie halten wohl gut mit, offensiv bringen sie jedoch nichts zustande.

In der zweiten Halbzeit macht die individuelle Klasse der Argentinier den Unterschied. Superstar Lionel Messi bringt die Albiceleste in der 64. Minute mit einem präzisen Flachschuss 1:0 in Führung. Nun versucht El Tri ihren defensiven Spielstil umzukrempeln. So richtig viel gelingt den Mexikanern jedoch nicht, wirkliche Chancen sind Mangelware. Kurz vor Spielschluss die Entscheidung, den Argentiniern gelingt durch Enzo Fernández der zweite Treffer.

Nach dem bitteren 0:0 gegen Polen, folgt für die mexikanische Nationalmannschaft die nächste Enttäuschung. Trotzdem ist ein Weiterkommen in die Achtelfinals noch möglich. Im dritten Gruppenspiel gegen Saudi-Arabien muss ein Sieg her, mit einem möglichst vorteilhaften Torverhältnis.

3. Gruppenspiel: Trotz Sieg gegen Saudi-Arabien fliegt Mexiko raus

30. November 2022: Mexiko – Saudi-Arabien 2:1, Lusail Stadium in ad-Daayan

Die Vorgabe ist klar, nur mit einem Sieg und einem besseren Torverhältnis als Polen, kann sich Mexiko für die Achtelfinale qualifizieren. Schon nach den ersten Minuten ist klar, dass die mexikanische Nationalmannschaft den Ton angibt, sie sind das klar bessere Team. Ein Tor will jedoch vorerst nicht gelingen.

Furios geht’s weiter in der zweiten Halbzeit. In der 47. Minute die große Erlösung, Henry Martin steht nach einem Eckball dort wo ein Stürmer stehen muss und netzt aus kürzester Distanz ein. Nur 5 Minuten später hämmert Adrian Chavez einen Freistoß wuchtig ins obere rechte Eck – ein Traumtor! Zwischenzeitlich liegt auch Argentinien gegen Polen mit 2:0 in Führung. Somit haben derzeit Mexiko wie auch Polen genau gleich viele Punkte und das gleiche Torverhältnis. Dramatik pur. Ein weiteres Tor und Mexiko bleibt in Katar.

Die Offensive startet eine Angriffswelle nach der anderen und erarbeiteten sich eine Vielzahl an weiteren Gelegenheiten. Hirving Lozano trifft sogar zum vermeintlichen 3:0, doch wegen einer Abseitsposition zählt der Treffer nicht. Die Mexikaner geben nicht auf, sie sind so nah dran. Dann der Nackenschlag, in der Nachspielzeit gelingt den sonst blassen Saudis völlig entgegen dem Spielverlauf der Anschlusstreffer. Kurz danach ist Schluss.

Trotz dem Sieg müssen die Spieler ihre Koffer vorzeitig packen und nach Mexiko reisen. Eine bittere Enttäuschung, haben sie sich doch an den letzten sieben Weltmeisterschaften immer für das Achtelfinale qualifiziert. Die WM in Katar 2022 ist für Mexiko vorbei.

Rücktritt von Trainer Gerardo Martino

Mexikos Nationalcoach Gerardo Martino gibt kurz nach dem Vorrunden-Aus bei der WM seinen Rücktritt bekannt. Er sei der Hauptverantwortliche für diesen Frust. Die Enttäuschung sei sehr groß und das mache ihn sehr traurig, sagt der argentinische Trainer Martino nach dem letzten Gruppenspiel. Nun gilt es für die Weltmeisterschaft in den USA, Kanada und Mexiko im 2026 mit einem neuen Coach ein neues, schlagkräftiges Team zu formieren.  


WM-Auslosung Katar 2022

Gruppe C

  • Argentinien
  • Saudi-Arabien
  • Mexiko
  • Polen

Spielplan von Mexiko

  • Di, 22. November, 17:00 Uhr: Mexiko – Polen, Stadium 974 in Doha
  • Sa, 26. November, 20:00 Uhr: Mexiko – Argentinien, Lusail Stadium in ad-Daayan
  • Mi, 30. November, 20:00 Uhr: Mexiko – Saudi-Arabien, Lusail Stadium in ad-Daayan

WM Kader der mexikanischen Nationalmannschaft

Trainer

  • Gerardo Martino (Argentinien)

Torhüter

  • Guillermo Ochoa, 37 (América, Liga MX)
  • Alfredo Talavera, 40 (Juárez, Liga MX)
  • Rodolfo Cota, 35 (León, Liga MX)

Verteidigung

  • Jorge Sánchez, 24 (Ajax Amsterdam, Holland)
  • Néstor Araujo, 31 (América, Liga MX)
  • Gerardo Arteaga, 24 (Genk, Belgien)
  • Kevin Álvarez, 23 (Pachuca, Liga MX)
  • Jesús Gallardo, 28 (Monterrey, Liga MX)
  • Héctor Moreno, 34 (Monterrey, Liga MX)
  • César Montes, 25 (Monterrey, Liga MX)
  • Johan Vasquez, 23 (Cremonese, Italien)

Mittelfeldspieler

  • Edson Álvarez, 24 (Ajax Amsterdam, Holland)
  • Orbelín Pineda, 26 (AEK Athen, Griechenland)
  • Héctor Herrera, 37 (Houston Dynamo, USA)
  • Carlos Rodriguez, 25 (Cruz Azul, Liga MX)
  • Erick Gutiérrez, 27, (PSV Eindhoven, Holland)
  • Luis Chávez, 26 (Pachuca, Liga MX)
  • Luis Romo, 27 (Monterrey, Liga MX)
  • Andrés Guardado, 36 (Real Betis Sevilla, Spanien)

Stürmer

  • Roberto Alvarado, 24 (Chivas Guadalajara, Liga MX)
  • Uriel Antuna, 25 (Cruz Azul, Liga MX)
  • Alexis Vega, 24 (Chivas Guadalajara, Liga MX)
  • Henry Martin, 29 (América, Liga MX)
  • Hirving Lozano, 27 (Napoli, Italien)
  • Rogelio Funes Mori, 31 (Monterrey, Liga MX)
  • Raúl Jiménez, 31 (Wolverhampton, England)

Mexikos Weg an die WM-Endrunde

Qualifikationsturnier CONCACAF

Der mexikanische Fußballverband gehört zur CONCACAF (Confederation of North, Central American and Caribbean Association Football), zusammen mit 40 weiteren Ländern und Zwergstaaten in Nord- und Mittelamerika, sowie der Karibik.

Der CONCACAF stehen drei fixe Plätze für die Fußball-Weltmeisterschaft in Qatar zu. Ein viertes Team kann sich noch bei einem Entscheidungsspiel gegen ein Land aus einem anderen Kontinentalverband qualifizieren.

Das Niveau der Nationalmannschaften weicht extrem ab. Der karibische Inselstaat Dominica hat gerade mal 72’000 Bewohner, während Mexikos Einwohnerzahl bei etwa 129 Millionen liegt. Deshalb sind die fünf best platzierten Teams der FIFA-Weltrangliste, dazu gehört auch Mexiko, direkt für die 3. Rund qualifiziert und es wurde der folgende Modus festgelegt:

  • 1. Runde: 30 kleineren Nationen spielen in 5 Gruppen jeweils um den Gruppensieg
  • 2. Runde: 6 Gruppensieger kämpften um 3 Plätze in der Finalrunde. El Salvador, Kanada und Panama setzten sich durch.
  • 3. Runde, Finalrunde: 3 Siegermannschaften aus Runde 2: El Salvador, Kanada, Panama, dazu die 5 vorqualifizierten Teams: Mexiko, USA, Costa Rica, Honduras, Jamaika
Qualifikationsspiel Fußballweltmeisterschaft
Qualifikationsspiel für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar, zwischen Mexiko und Costa Rica. (Foto: fmf.mx)

Mexiko Qualifikationsspiele

Mexiko bestritt die folgenden Qualifikationsspiele:

  • 03.09.2021: Mexiko – Jamaica 2:1
  • 06.09.2021: Costa Rica – Mexiko 0:1
  • 09.09.2021: Panama – Mexiko 1:1
  • 08.10.2021: Mexiko – Kanada 1:1
  • 11.10.2021: Mexiko – Honduras 3:0
  • 14.10.2021: El Salvador – Mexiko 0:2
  • 13.11 2021: USA – Mexiko 2:0
  • 17.11.2021: Kanada – Mexiko 2:1
  • 28.11.2022: Jamaika – Mexiko 1:2
  • 31.01.2022: Mexiko – Costa Rica 0:0
  • 03.02.2022: Mexiko – Panama 1:0
  • 25.03.2022: Mexiko – USA 0:0
  • 27.03.2022: Honduras – Mexiko 0:1
  • 30.03.2022: Mexiko – El Salvador 2:0

Die besten mexikanischen Fußballer sind zwar mit zwei Siegen in das Turnier gestartet, doch danach folgten zwei unnötige Unentschieden gegen Panama und im heimischen Aztekenstadion gegen Kanada. Mit dem 3:0 Sieg gegen Honduras und dem 2:0 gegen El Salvador hat Mexiko ein deutliches Zeichen gesetzt. Enttäuschend waren hingegen die Resultate gegen die beiden nördlichen Nachbarn USA und Kanada, beide Auswärtsspiele gingen verloren. In der Tabelle 2021 steht Mexiko momentan auf dem 3. Platz und wäre somit für die WM qualifiziert.

Im Januar/Februar 2022 gingen die Qualifikationsspiele in die entscheidende Phase. Mit dem 1:2 Auswärtssieg gegen Jamaika ist ein erster wichtiger Schritt für die Weltmeisterschaft vollbracht. Am 31. Januar dann wieder eine grosse Enttäuschung. Trotz einem Ballbesitz von 73% und 25 zu 6 Torschüssen, ging das Spiel zu Hause gegen Costa Rica nur mit einem 0:0 Unentschieden aus. Am 3. Februar machte es die Nationalelf etwas besser, der 1:0 Sieg gegen Panama war sehr wichtig, sonst hätte das mittelamerikanische Land Mexiko in der Tabelle überholt.

Mexikos Nationalmannschaft kam nicht vom Fleck und enttäuschte am 25. März im heimischen Aztekenstadtion mit einem 0:0 Untentschieden gegen die USA. Auch das nächste Spiel war enttäuschend, gegen das kleine mittelamerikanische Land Honduras gewinnt Mexiko knapp 0:1. Ende März folgte die grosse Erleichterung nach dem 2:0 Heimsieg gegen El Salvador.

Somit ist Mexiko auf dem 2. Platz des CONCACAF Kontinentalverbandes für die Fußballweltmeisterschaft in Katar 2022 qualifiziert.

Tabelle der WM-Qualifikation CONCACAF

PLATZLANDPUNKTE
1Kanada28
2Mexiko28
3USA25
4Costa Rica25
5Panama21
6Jamaica11
7El Salvador10
8Honduras4

Alle Resultate, die Tabelle mit Statistiken und den gesamten Spielplan der Qualifikation findest du auf der Website der CONCACAF


Austragung der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar

Wahl des Austragungsortes

Das Exekutivkomitee der FIFA (www.fifa.com) hat im Dezember 2008 den Golfstaat Qatar als Austragungsort der Fußballweltmeisterschaft 2022 gewählt. Die Mitbewerber waren die USA, Südkorea, Japan und Australien. Sogar Mexiko hatte sich mal um die Ausrichtung bemüht, zog seine Bewerbung jedoch aufgrund der ungeklärten Finanzierung vorzeitig zurück.

Der Golfstaat Katar

Katar mit seiner Hauptstadt Doha liegt auf einer Halbinsel im Persischen Golf. Der Golfstaat teilt seine einzige Landgrenze mit Saudi-Arabien. Nordwestlich des Landes liegt der Inselstaat Bahrain, südöstlich befinden sich die Vereinigten Arabischen Emirate. Da im Sommer Temperaturen über 40° keine Seltenheit sind, wird das Turnier erstmals in der Geschichte der WM gegen Jahresende stattfinden, vom 21. November bis 18. Dezember 2022.

WM-Stadien

Katar gilt nicht gerade als Land mit großer Fußballkultur wie z.B. Mexiko. Entsprechend bescheiden war die existierende Infrastruktur. Zwei bestehende Spielstätten wurden umgebaut, sage und schreibe sechs neue WM-Stadien mussten gebaut werden.

Das Lusail Iconic Stadium hat eine Kapazität von 80’000 Sitzplätzen und ist das größte Stadion der Fußball-WM 2022. Es befindet sich wie fast alle Spielstätten in unmittelbarer Umgebung von Katars Hauptstadt Doha. Hier finden etliche Partien statt, einschließlich des Eröffnungsspiels und des Finals. Nach dem Turnier, soll die Kapazität auf 20’000 Plätze reduziert werden.

Eine architektonische Kuriosität ist das Ras Abu Aboud Stadion. Es wurde aus Schiffscontainern und anderen modularen Bauelementen gebaut. Es bietet Platz für 40‘000 Zuschauer. Nach dem Fußballevent soll es vollständig demontiert und die Bauteile einem neuen Zweck zugeführt werden. Die Organisatoren wollen in Sachen Nachhaltigkeit neue Wege gehen.

Lusail Stadion Fussball WM 2022 in Katar
Das Lusail Iconic Stadion bei Doha ist der Austragungsort des Finals der Fussball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar. (Foto: www.qatar2022.qa)

Kritik an der WM in Katar

Seit der Vergabe der WM nach Qatar, steht diese schwer in der Kritik. Es kamen immer wieder Vorwürfe wegen Korruption auf, es sollen Stimmen gekauft worden sein. Die englische »Sunday Times« berichtet, es seien mehrere Millionen US-Dollar geflossen, um die Wahl von Katar zu beeinflussen.

Für Negativschlagzeilen sorgen die Arbeitsbedingungen der Gastarbeiter, welche unter unmenschlichen Verhältnissen auf den Baustellen der WM-Stadien tätig sind. Die britische Zeitung »The Guardien« hat 6500 gestorbene Arbeiter ausgemacht. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International spricht von einer systematischen Ausbeutung und von moderner Sklaverei.

Die klimatischen Bedingungen lassen eine Durchführung über die Sommermonate nicht zu. Die WM findet nun im November und Dezember statt, bringt somit den Ablauf der Meisterschaft der teilnehmenden Länder durcheinander und es entsteht ein Interessenskonflikt mit Veranstaltungen des Wintersports. 

Bei Umfragen unter deutschen Fanvereinigungen ist sogar eine Mehrheit dafür, dass die deutsche Nationalmannschaft nicht nach Katar reisen solle. Auch in anderen Ländern sind Bewegungen im Gange die WM zu boykottieren.

Auch mexikanische Tageszeitungen veröffentlichen kritische Artikel über Qatar und es werden Stimmen laut, dass die mexikanische Nationalmannschaft nicht an der WM antreten solle. Doch da Korruption und Ausbeutung in Mexiko ebenfalls zur Tagesordnung gehört, ist der Aufschrei und die Empörung darüber vergleichsweise bescheiden.


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