Roadtrip mit dem Auto durch Mexikos Südosten
Unsere Rundreise beginnt in Cancún, wo wir unseren Mietwagen übernehmen und das Abenteuer durch die faszinierende Halbinsel Yucatán starten. Auf eigene Faust entdecken wir auf unserem Roadtrip beeindruckende Maya-Ruinen, charmante Kolonialstädte und traumhafte Landschaften. Erste Station ist das weltberühmte Chichén Itzá, gefolgt vom goldgelben Izamal und den kunstvollen Tempelbauten von Uxmal. Zum Abschluss genießen wir Karibikflair und Strand in Tulum – eine perfekte Mischung aus Kultur, Natur und Erholung.
Anreise nach Cancún
Bei unserer Recherche zu den Flugverbindungen von Frankfurt nach Cancún sind wir auf die Fluggesellschaft Discover Airlines gestoßen, eine Tochtergesellschaft der Lufthansa Group, von der wir bis anhin noch nie gehört haben. Doch hat alles wunderbar geklappt. Der Direktflug dauert etwa zwölf Stunden. Obwohl das lang klingt, vergeht die Zeit mit Filme gucken, essen und ein bisschen schlafen, erstaunlich schnell.
Bei unserer Landung spüren wir das Kribbeln im Bauch, die Vorfreude auf Sonne, Meer und das mexikanische Lebensgefühl ist riesig. Als wir schließlich aus dem Flugzeug steigen, schlägt uns die warme und feuchte Karibikluft entgegen – ein deutlicher Unterschied zum kühlen Klima in der Winterzeit in Deutschland. Vom Flughafen aus geht alles unkompliziert: Ein Shuttle bringt uns in etwa 30 Minuten direkt in das gebuchte Strandhotel Live Aqua Beach Resort (Website) im Hotelviertel von Cancún – der Urlaub kann beginnen.

Zuerst mal Strandurlaub und Abenteuerpark
Wir machen die ersten zwei Tage mal überhaupt nichts und genießen den Strand und die schöne Hotelanlage. Wir möchten uns zuerst an die Zeitumstellung gewöhnen. Danach buchen wir einen Ausflug zum Freizeitpark X-Plor, gar nicht so weit von Cancún entfernt. Da kann man auf Seilrutschen über den riesigen Dschungel gleiten, mit Blick auf das karibische Meer. Oder man fährt mit einem Amphibienfahrzeug durch Höhlen, über Brücken und durchs Wasser. Hat echt Spaß gemacht, auch wenn es für unseren Geschmack etwas zu viele Touristen hat.

Yucatán mit eigenem Auto erkunden
Cancún liegt auf der Halbinsel Yucatán, ein wahrhaftes Paradies für Sonnenanbeter und Geschichtsliebhaber gleichermaßen. Die legendären Ruinen der Maya zeugen vom antiken Glanz vergangener Epochen und laden zum Erforschen verborgener Geheimnisse ein.
Für uns ist immer klar, dass wir einige der Highlights rund um Cancún und auf Yucatán auf dem Roadtrip entdecken möchten. Wer seine Route jenseits des typischen Touristenstroms ausweiten möchte, kann sich für eine flexiblere Fortbewegung für einen passenden Mietwagen in Cancún entscheiden. Die Buchung haben wir frühzeitig bereits zu Hause getätigt. So eröffnen sich abseits der bekannten Attraktionen noch alternative Reiseziele, etwa die bizarren Kalksteinformationen der Cenoten, die in diesem Landesteil in einer nahezu unerschöpflichen Vielfalt vorkommen.

Schwimmen in mystischen Cenoten
Nachdem wir unseren Mietwagen, einen schnittigen weißen Chevrolet, entgegengenommen haben, möchten wir also zu allererst gleich mal eine Cenote besuchen. Die sagenumwobenen Cenoten bilden ein unterirdisches Netzwerk aus kristallklarem Wasser, das in Kalksteinhöhlen verborgen liegt. Ein Bad in diesen azurblauen, von Stalaktiten umrahmten Pools vermittelt ein Gefühl des Eintauchens in eine archetypische Unterwelt. Schon die Maya verehrten diese natürlichen Brunnen als heilige Portale und nutzten sie sowohl zu rituellen als auch zu alltäglichen Zwecken.
Wir entscheiden uns für Ik Kil, weil die Cenote unweit der Maya-Stadt Chichén Itzá liegt. Wir verlassen frühmorgens unser liebgewordenes Strandhotel von Cancún und fahren mit unserem gemieteten Auto rund 3 Stunden auf einer gut ausgebauten Schnellstraße gegen Westen. Beachte, dass entlang der Strecke zwei Mautstellen liegen, mit Gebühren pro Auto von etwa 500 mexikanischen Pesos, also umgerechnet rund 22 Euro.
Schon beim Ankommen spüren wir, dass dieser Ort etwas Besonderes ist: Tropisches Grün umgibt uns, das Licht fällt durch dichte Baumwipfel, und die Luft ist feucht und warm. Über eine steinerne Treppe steigen wir hinab in das Herz der Cenote, die wie ein riesiger, offener Krater wirkt, umgeben von senkrechten Felswänden, an denen Lianen und Wurzeln herabhängen. Unten angekommen, stehen wir staunend vor dem Wasser: dunkelblau, glasklar und geheimnisvoll. Wir springen hinein – das Wasser ist angenehm kühl und erfrischend, genau das Richtige nach einem heißen Tag. Während wir treiben, schauen wir nach oben in den kreisrunden Himmel über uns, durch den Sonnenstrahlen fallen. Es fühlt sich magisch an, fast wie in einem Naturtempel.

Weltkulturerbe Chichén Itzá
Wir fahren mit unserem weißen Chevrolet noch einige Kilometer weiter und übernachten vor den Toren von Chichén Itzá, in einer hübschen Unterkunft mit dem wohlklingenden Namen Hotel Villas Arqueologicas.
Am nächsten Tag sind wir wieder früh auf, um den Touristenmassen der Reisebusse auszuweichen. Vom Hotel aus können wir sogar zu Fuß den Hintereingang der Ruinenanlage erreichen und stehen nun mitten in Chichén Itzá, einer der bedeutendsten archäologische Städte der Maya auf der Halbinsel Yucatán. Seit 1988 gehört sie sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Chichén Itzá war zwischen dem 9. und 13. Jahrhundert ein wichtiges politisches und religiöses Zentrum. Ihr bekanntestes Bauwerk ist die Pyramide des Kukulkán. Leider können wir da nicht hoch, der Tempel ist abgesperrt.
Weitere Highlights sind der große Ballspielplatz, der Tempel der Krieger und die sogenannte »Cenote Sagrado«. Doch diese anerbietet sich uns heute nicht zum Schwimmen, vielmehr diente sie rituellen Opfergaben der Maya. Archäologische Funde belegen, dass dort Schmuck, Keramik und sogar menschliche Überreste ins Wasser geworfen wurden.
Wir empfehlen dir für die Besichtigung von Chichén Itzá genügend Zeit einzuplanen. Wir waren wirklich fast den ganzen Tag auf Besichtigungstour und froh, hatten wir nochmals eine Nacht in den Villas Arqueologicas gebucht, wir mussten also nicht umziehen.

Durchs Niemandsland von Yucatán
Heute setzen wir unseren Roadtrip mit dem Mietwagen fort. Doch statt auf der Schnellstraße so rasch wie möglich an unser Reiseziel Izamal zu gelangen, entschließen wir uns für eine gemütliche, alternative Route. Wir passieren kleine Dörfer mit Namen wie Piste, Dzitas, Quintana Roo und Tunkas. Halten immer mal wieder an, um das Leben abseits der typischen Touristenrouten kennenzulernen. Wir kaufen eine Hängematte als Souvenir bei einem lokalen Handwerksbetrieb in einem der Pueblos und essen kurz vor Izamal in einem Familienrestaurant einige Panuchos. Dies ist ein traditionelles Gericht aus der Maya-Küche in Yucatán, bei dem mit Bohnen gefüllte Maistortillas mit Zutaten wie Hähnchen, Salat, Zwiebeln, Avocado und eingelegtem Gemüse belegt werden. Gegen Abend erreichen wir nach einem erlebnisreichen Tag unseren Etappenort Izamal.

Besuch in der attraktiven Provinzstadt Izamal
Wir besuchen das Stadtzentrum von Izamal am nächsten Tag und sind sofort von den leuchtend gelben Häusern begeistert, die der Stadt ihren besonderen Charme verleihen. Beim Spaziergang durch die kopfsteingepflasterten Straßen spüren wir die ruhige, fast magische Atmosphäre dieses kolonialen Ortes. Wir besichtigen das imposante Franziskanerkloster San Antonio de Padua, das auf den Ruinen eines Maya-Tempels erbaut wurde. Den Rest des Tages lassen wir am Hotelpool ausklingen, mit einem guten Buch in der einen Hand und einem Margarita-Cocktail in der anderen. Zum Abendessen empfehlen wir dir das fantastische Restaurant Kinich, welches feinste lokale Spezialitäten aus der Maya-Küche servieren.

Reise nach Uxmal
Wir tanken den Mietwagen an einer der vielen grünen Pemex-Tankstellen und machen uns auf den Weg nach Mérida. Obwohl uns die Stadt von anderen Reisenden empfohlen wurde, haben wir uns gegen einen Besuch entschieden. Einerseits sind unsere Urlaubstage limitiert und andererseits haben wir keine wirkliche Lust auf eine Großstadt. Deshalb nehmen wir die Umfahrungsstrasse und gelangen lieber direkt nach Uxmal. Wir möchten nach Chichén Itzá unbedingt noch eine der bekannten Maya-Städte besuchen.
Besonders beeindruckend in Uxmal ist die Pyramide des Zauberers mit ihrer ungewöhnlich ovalen Form und steilen Treppe. Der Anblick ist einfach atemberaubend. Die Tempel der Stadt bestechen durch kunstvoll verzierte Fassaden und Masken des Regengottes der Maya. Niedlich finden wir die vielen Leguane, die sich gerne auf den warmen Steinen der Ruinen sonnen.
Gleich neben Uxmal entdecken wir noch ein Museum über Kakao und Schokolade, Choco-Story, welches wir spontan und kurz vor Betriebsschluss noch besuchen. Die Ausstellung rund um das Getränk der Maya-Götter ist in mehreren Bungalows in einer hübschen Parkanlage untergebracht. Eine wertvolle Erfahrung für uns ist auch das Tasting des »chocolatl«, so nannten die Maya den Schokoladendrink früher. Doch dieser wurde bitter getrunken, ganz ohne Süßstoffe, so wie wir dies nun auch machen.

Autofahrt quer über die Halbinsel
Wenn wir heute etwas anders machen würden auf unserer Rundreise, dann wäre dies eine andere Reiseroute zu wählen für die Querung von Yucatán bis an die Karibikküste. Wir denken, es sei wiederum spannender auf Nebenstraßen zu fahren, da haben wir ja bereits gute Erfahrung gemacht. Doch tatsächlich zieht sich die Route ewig lang dahin, gefühlt mit einer Million »topes«, das sind die in Mexiko omnipräsenten Bodenschwellen zur Geschwindigkeitsbegrenzung.
Es geht allermeist durch den Dschungel, mit gelegentlichen Anbauflächen von landwirtschaftlichen Produkten und vielen kleinen Ortschaften. Glücklicherweise haben wir genügend Datenvolumen auf unseren eSIM für Mexiko geladen, wir sind auch die google-Karte angewiesen für die Navigation.
So kommen wir erst nach rund 10 Stunden Fahrzeit zu später Nacht in unser Hotel in Tulum. Die Mitarbeiter haben uns ganz mitleidig angeschaut und gefragt, warum wir nicht über die Autobahn gefahren seien. Abenteuerlich ist unsere alternative Route jedenfalls, aber machen würden wir es nicht mehr.

Strände von Tulum und Tour in den Nationalpark
In Tulum genießen wir nochmals zwei Tage am traumhaften Strand der mexikanischen Karibik und am dritten Tagen unternehmen wir eine Tour in den Sian Ka’an Nationalpark. Da uns dringend abgeraten wird, die Strecke mit unserem eigenen Fahrzeug zu fahren, haben wir über die Plattform GetYourGuide eine Tour gebucht.
Der Tagesausflug startet früh am Morgen, als wir mit dem Jeep von Tulum aus auf unbefestigten Wegen entlang der Küste fahren. Sofort merken wir, warum dies unser Mietwagen nicht geschafft hätte. Die Fahrt ist holprig und die Strecke voller riesiger Schlaglöcher. Da wären wir nicht weit gekommen.
Wir durchqueren dichten Dschungel, beobachten Vögel und halten Ausschau nach wilden Tieren. Tatsächlich sehen wir einen Nasenbären. Nach etwa zwei Stunden erreichen wir einen Steg, wo wir auf ein Boot umsteigen und die Lagunen, Mangroven und das türkisfarbene Meer erkunden. Unser Guide erklärt uns viel über die Tier- und Pflanzenwelt, und wir entdecken Delfine, Schildkröten und sogar Manatis in freier Wildbahn. Zwischendurch halten wir zum Schnorcheln am Riff und genießen später ein einfaches, frisches Mittagessen in einem kleinen Dorf.

Roadtrip neigt sich dem Ende zu
Leider neigt sich unser Roadtrip und der Mexiko-Urlaub bereits dem Ende zu. Wir fahren von Tulum der Küste entlang zurück nach Cancún und treffen rechtzeitig beim Internationalen Flughafen ein, wo wir den Mietwagen zurückgeben können.
Abends dann der Rückflug nach Deutschland und die Rückkehr in den Alltag. Doch wir haben viele schöne Erinnerungen an unsere Rundreise und haben Mexiko mit seinen Highlights und seinen Bewohnern wirklich liebgewonnen.
Reisegrüsse aus Mexiko, Eva und Manuel Frey
