Die Maya-Stadt im Dschungel von Chiapas

Die im Regenwald eingenisteten Ruinen von Palenque sind der archäologische Höhepunkt in Chiapas. Die Architekten der Maya haben fantastische Tempel geschaffen, wie den «Templo de las Inscripciones» (Tempel der Inschriften) mit einer heutzutage nicht mehr zugänglichen Grabkammer. Ebenso eindrücklich ist der Palast, mit seinen vielen Kammern, Innenhöfen und Gängen und dem für die Maya ungewohnten Steinturm.

Geschichte und Architektur

Auf einem Hochplateau, am Fusse einer Hügelkette, umgeben von tropischem, immergrünem Regenwald, liegt Palenque, die erhabene Ruinenstadt der Maya-Kultur. Dutzende Gebäude, Pyramiden und Tempel verteilen sich auf der Lichtung und tief im Dschungel von Chiapas verborgen. Von allen Maya-Städten ist Palenque bestimmt eine der schönsten und faszinierendsten, ein glanzvolles Zeugnis der Maya-Kunst. Palenque existierte schon 300 vor Christus, erlebte seine Blütezeit jedoch erst zwischen 600 und 800 nach Christus, als religiöses und politisches Zentrum der ganzen Region.

Die Architektur der Tempelstadt zeichnet sich durch ein Höchstmass an Perfektion aus. Die gewaltigen Gebäudestrukturen wurden im Verlauf der Jahrzehnte immer wieder erneuert und vergrössert. Die Steinmetze der Mayas schufen meisterlich gestaltete Reliefs und hochstehend elaborierte Skulpturen

Templo de las Inscripciones (Tempel der Inschriften)

Der Tempel der Inschriften erhebt sich majestätisch vor dem Regenwald und ist wohl das bekannteste Bauwerk von Palenque. Die Pyramide wurde gegen 690 vollendet und verdankt ihren Namen den eingeritzten Hieroglyphen. Erst bei der 1952 durchgeführten Ausgrabungen, stiess man im Innern des Tempels auf eine etwa 20 m lange Treppe, welche Zugang zur einer Krypta verschaffte. Der Sarkophag in der Grabenkammer wurde durch eine mehrere Tonnen schwere Kalksteinplatte bedeckt. Hier lag wahrscheinlich König Pakal, ein wichtiges Oberhaupt in der Geschichte von Palenque. Er war bedeckt mit Jadeschmuck und anderen wertvollen Gegenständen, eine wahrlich prunkvolle Bestattung, sonst unüblich in der Maya-Kultur. Ein Nachbau der Krypta und die kostbaren Fundgegenstände sind im Nationalmuseum für Anthropologie in Mexiko-Stadt zu bewundern.

Maya-Tempel in Palenque
Die hübsch in den tropischen Regenwald von Chiapas eingebettete Maya-Ruinen von Palenque, mit dem Templo de las Inscripciones (Tempel der Inschriften).

El Palacio (Palast)

Architektonisch besonders interessant ist der Palast, mit seinen verschiedenen Elementen, welche das Ergebnis mehrerer Bauperioden sind. Dieses grösste Gebäude und eines der Wahrzeichen von Palenque beherbergte Wohnungen für die Adligen und Priester der Maya. Gänge mit hohen Gewölben, die zuweilen mit bizarr geformten Nischen ausgestaltet sind, verbinden die Räume und die verschiedenen Innenhöfe, welche als Lichtquellen dienten. Noch heute erkennt man künstlerisch ausgearbeitete Dekorationsmotive auf den tragenden Pfeilern. Ein für die Maya-Architektur unüblicher Steinturm scheint ein Observatorium und Spähturm gewesen zu sein.

Weitere Tempel von Palenque

Der Templo de la Calavera (Tempel des Totenkopfes) wird wegen den Relief-Skulpturen von Totenköpfen so genannt. Der Templo del Sol (Tempel der Sonne) enthält die am besten erhaltene Dachkonstruktion in Palenque. Steile Stufen führen auf den elegant anmutenden Templo de la Cruz (Tempel des Kreuzes), mit einem eindrücklichen Rundblick über archäologische Stätte.

Kreuztempel von Palenque
Templo de la Cruz, der Kreuztempel.

Reiseinformationen

Die Ortschaft Palenque (85’000 Einwohner) ist vielmehr eine praktische Basis für Traveller, als eine hübsche Stadt. Dank den attraktiven Ausflugszielen wie die Maya-Ruinen von Palenque und die Wasserfälle von Agua Azul und Misol-Ha, ist die Ortschaft ein beliebtes Reiseziel. Entsprechend gibt es zahlreiche Unterkünfte in allen Preisklassen, passable Restaurants, Internet-Cafés, Waschsalon und Reisebüros.

Der Busterminal bietet Verbindungen, um die Rundreise fortzusetzen, wie nach San Cristóbal de las Casas oder auf die Halbinsel Yucatán. Mehrmals stündlich fahren Combis vom Zentrum der Stadt zu den Ruinen.

Ausflüge und Touren