Auszug diverser Zeitungsartikel vom 10. Dezember 2015

Die Pressefreiheit ist in Mexiko gewährt, mit vielen unterschiedlichen Zeitungen zur Auswahl. Auszug diverser Zeitungsartikel vom Dezember 2015 aus El Universal, Excelsior, Milenio, La Jornada und La Prensa.

Mexiko allgemein und mexikanische Politik

Gewerkschaften haben in Mexiko recht viel Macht, manchmal schon fast beängstigend. In Deutschland hassen wir die Auseinandersetzungen zwischen Lufthansa und ihrem streikwütigen Personal, hier bereiten die Lehrer den Behörden Kopfzerbrechen. Ob zu recht oder unrecht ist schwierig zu beurteilen, da ist sich die mexikanische Presse nicht einig. Jedoch sind diese Streiks in Chiapas und Oaxaca oft auch gewalttätig und die Vorstellung, dass man sein Kind jemandem anvertrauen sollte, der dann mit einem Feuerlöscher auf Ordnungshüter losgeht und mit Pflastersteinen um sich schmeisst… ich weiss nicht!

Ein ganz schlauer Politiker kam in der Zeitung Milenio zur Erkenntnis, dass das Einkommen in Mexiko sehr ungleich verteilt sei und dass viele Leute sich nicht mal die Grundnahrungsmittel leisten können. Wer hätte das gedacht? Es geht nichts über analytische Politiker. Wo aber ist der Lösungsvorschlag?

Natürlich vergeht kein Tag ohne dass EPN präsent wäre in einer Tageszeitung. EPN? Eine oft gebraucht Abkürzung, steht für Enrique Peña Nieto, dem aktuellen mexikanischen Präsidenten. In seinen bisherigen drei Jahren Präsidentschaft, hat seine Regierung angeblich fast 2 Millionen Arbeitsplätze geschaffen, weiss La Prensa zu berichten. Eine beachtliche Ziffer. Nur wäre noch interessant zu wissen, wie diese zusammengeschustert wurde und wie viele Arbeitsplätze in seiner Amtsperiode schon vernichtet wurden.

Was jedoch bestimmt der Wahrheit entspricht, ist die riesige Eisbahn, welche vom Dezember bis im Januar auf der Plaza de la Constitución (Zócalo) inmitten der mexikanischen Hauptstadt aufgebaut wurde. Dies Information wurde sowohl in La Jornada wie auch im Excelsior erwähnt.

Im kleinen Bundesstaat Colima waren Gouverneurswahlen, doch beide Kandidaten beschuldigen sich gegenseitig der Wahlmanipulation und es kommt zu neu angesetzten Wahlen. Durchgängig in allen Tageszeitungen wird diese Thematik behandelt.

Im El Universal prangt der Titel: „Mexiko weiht Impfung gegen Dengue ein„. Eine Weltneuheit eines französischen Pharmamultis, das Medikament Dengvaxia wird in Mexiko erstmals auf dem ganzen Planeten angewendet.

La Prensa: „Strassenkunst gegen die Gewalt an Frauen„. In der mexikanischen Hauptstadt Mexiko City dürfen Strassenkünstler an ausgewählten Flächen ihre Streetart Kunstwerke zum Thema anbringen.

Wirtschaft

Nestlé investierte gemäss El Universal einen Millionenbetrag in Dollar für die Erstellung der 15. Fabrik in Mexiko. Diesmal für die Herstellung von Tierfutter, welches ein riesiges Potenzial berge. Bei 120 Millionen Bewohnern des Landes leben 25 Millionen Hunde und 8 Millionen Katzen, rechnet Marcelo Melchior der Exekutivpräsident von Nestlé Mexiko vor. Ob die vielen streunenden Hunde im ländlichen Mexiko auch dazugezählt wurden, bleibt unbeantwortet. Diese werden jedoch wohl kaum in den Genuss von Gourmet-Futter des Schweizer Konzerns kommen.

Unglaublich scheint eine weitere Meldung im Wirtschaftsteil. Tatsächlich importiert Mexiko, als eines der wichtigsten Erdölförderländer des Planeten, die Hälfte des internen Konsums! Immerhin soll die Quote um 25% gesenkt werden, prophezeien die Analysten des mexikanischen Erdöl-Monopolisten Pemex.

Der Fabrikant für Elektrofahrzeuge, Tesla Motors, möchte den mexikanischen Markt erobern. Mit einer passenden Webseite und Verkaufspartnern startet die Initiative, weiss die Zeitung Excelsior heute. Mit Elektroautos würde sich der Benzinverbrauch natürlich auch senken. Ob dies die Analysten von Pemex gewusst haben?

Unterhaltung

Lupita Nyong’o ziert die Modemagazine Vogue und Glamour und hat den Oscar als besten Nebendarstellerin im Filmdrama „12 Years a Slave“ gewonnen. Ihre Eltern stammen aus Kenia, sie sieht sehr afrikanisch aus. Doch wird sie speziell von der mexikanischen Presse gerne als Mexikanerin bezeichnet, wurde sie doch in Mexiko City geboren und hat als 16-jährige erneut in Mexiko gewohnt. Nun ist sie „Eine Mexikanerin fernab dieses Planeten„, wie die Zeitung El Universal betitelt, da sie im neusten Star Wars Film „Das Erwachen der Macht“ bald im Kino zu bewundern sein wird. Im Interview erwähnt sie sogar, dass sie Tacos liebe, wenn das kein Beweis von Patriotismus ist!

Vergleichbar klein fällt der Beitrag zu Silvester Stallone aus, welcher angeblich rund um Acapulco am Pazifischen Ozean eine Filmserie seiner Kultfigur Rambo drehen möchte.

Laut der Zeitung Reforma gab es eine Wiedervereinigung der legendären Rockband Caifanes. Also eine nur fast komplette Reunion, der Gitarrist Alejandro hatte keinen Bock mehr. Aber das reicht ja auch so aus, um wiedermal ein live Konzert anzutönen und somit spült es wieder etwas Geld in die Tresore, wer kann es ihnen verübeln? Es lebe die mexikanische Musik. Und immerhin haben sich ja fast alle Caifanes wieder lieb!

Sport

Die mexikanische Fussball-Liga kennt jeweils einen Winter- und einen Sommermeister. Durch die zweimaligen Playoffs generieren die Clubs mehr Zuschauer und somit grössere Einnahmen. Als negativen Effekt hat ein Titel fast keinen wert. Oder wer erinnert sich an den Sommermeister 2012? Jedenfalls ist es heute Abend soweit, das erste Finalspiel steht an. Tigres, das Team der Universität von Nuevo Leon (warum heissen die Tigres, wenn die Universität im Bundesstaat der Löwen ist?) treffen auf das Universitätsteam der Pumas aus der Hauptstadt. Das Rückspiel folgt am Sonntag in Mexiko City. Als Favoriten gelten die Tigres, mal sehen welche Raubkatze den Meistertitel gewinnt!