Das Inselparadies in Mexiko

Ein unberührtes Inselparadies? Ganz so unberührt ist die kleine Insel Holbox (schwarzes Loch in der Sprache der Mayas) im Süden von Mexiko vor der Küste Yucatáns zwar nicht mehr. Auch der Status als Geheimtipp für Backpacker ist etwas verloren gegangen. Und doch ist die Isla Holbox noch unberührt und geheim genug, um einen einmaligen Aufenthalt zu verbringen.

Leben auf der Insel

Das Leben auf der nur 20 km langen und zwei Kilometer breiten Insel ist sehr beschaulich. Der Kontakt zur heimischen Bevölkerung und zur Natur ist umso intensiver. Die bunten Gebäude im karibischen Stil, sowie die sandigen Strassen erhöhen den Charme der Insel. Für eine relaxte Zeit, zum Ausruhen und Ausspannen ist die Insel Holbox perfekt.

Kleine Restaurants und Beach Bars mit Hängematten laden zum Entspannen und Faulenzen. Man fühlt sich einfach wohl und nirgends kann man sich besser einem guten Buch widmen. Dazu frische Meeresfrüchte geniessen wenn der Magen knurrt und nach Lust und Laune Cervezas und Tequilas degustieren.

Strände auf Holbox

Durch die Lage zwischen dem Golf von Mexiko und der Karibik ist das Wasser nicht ganz so türkisfarben wie bei Cancún und entlang der Riviera Maya. Ein weitläufiger, breiter Sandstrand ziert die Westküste der Insel. Die Strände sind oft mit angeschwemmtem Seegrass »geschmückt«. Bessere Hotels bemühen sich diesen von ihren Strandabschnitten jeweils sporadisch verschwinden zu lassen. Anderenorts gehört das Seegrass einfach zum Landschaftsbild von Holbox. Das Meer ist sehr flach hier, man kann weit hinaus laufen ohne das es tiefer würde. Somit ergeben sich auch wunderbare Spaziergänge im knietiefen Meer.


Ausflüge

Schwimmen mit Walhaien

Ein aussergewöhnliches Naturschauspiel bietet Holbox in den Monaten Mai bis September. Die grössten Fische der Welt, die bis zu 14 m langen Walhaie verweilen vor der Küste der Insel, um Plankton zu verzehren. Auf Bootsausflügen gelangt man relativ nahe an die Tiere und kann sogar mit Taucherbrille und Schnorchel ausgerüstet mit den friedlichen Giganten schwimmen.

Bootsausflug zu den Sehenswürdigkeiten

Etliche Veranstalter bieten Bootstouren zu den Sehenswürdigkeiten rund um Holbox an. Bei einem mehrtägigen Aufenthalt auf der Insel, kannst du die Bootstour durchaus in Betracht ziehen. Sonst würden wir uns die Pesos für ein feines Abendessen aufheben. Auf einem Strandspaziergang sieht man nämlich ähnlich viele Wasservögel. Die Skepsis dem Ausflug gegenüber rührt wohl auch daher, dass unsere mexikanische Begleitperson nur das Fahren des Bootes übernahm, uns jedoch nicht als Guide über die Flora und Fauna der besuchten Orte berichten konnte.

Jedenfalls haben wir zuerst die Punta Mosquito angefahren, wo es schon mal nichts zu sehen gab, nicht mal Moskitos. Bei der Isla Pajaros (Vogelinsel) bestiegen wir einen baufälligen Holzsteg und Beobachtungsturm. Also definitiv auf ihre Kosten kamen Vogelliebhaber. Pelikane, Kormorane, Reiher, Fregattvögel und einzelne Flamingos liessen sich hier wunderbar bestaunen, ohne die Vögel zu stören. Wir tuckerten weiter zur Isla Pasión (Insel der Leidenschaft), die man auf einer Sandbank im nur knöcheltiefen Wasser umwatten konnte.

Schwimmbecken im Grünen

Dann führte die Tour noch aufs Festland, zum »Ojo de Agua«, einer aus dem Untergrund herauf blubbernden Süsswasserquelle, wo man wunderschön baden konnte. Auf dem Rückweg glaubte ich noch Delfine gesichtet zu haben, doch weder habe ich Fotos noch andere Reiseteilnehmer, die das bestätigen könnten. Aber immer schön Augen offen halten, es gibt wirklich Delfine wie auch Walhaie hier!

Zu Fuss und mit dem Fahrrad unterwegs

Dank der bescheidenen Grösse der Insel, lässt sich die Umgebung auch bestens auf einer Wanderung zu Fuss erkunden. Es gibt einen Wanderweg durch die Mangrovenlandschaft oder man wandert durchs seichte Wasser zu kleinen Sandbanken. Spannend ist mit einem Fahrrad der Küste entlang zu pedalen. Gegen Süden endet die Piste beim Friedhof, man kommt also nicht bis an den Strand wie manche Karten suggerieren. In Richtung Norden versperrt bald mal ein Fluss die Weiterfahrt. Falls man das Bike herüber tragen möchte, kann man je nach Beschaffenheit des Sandes bis zur Punta Mosquito vordringen.

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Reiseinformationen

Anreise

Die Isla Holbox liegt an der Nordspitze der Halbinsel Yucatán, inmitten des Naturparks Yum Balam. Die Anreise kann etwas beschwerlich sein, was für ein fast unberührtes Inselparadies jedoch nicht erstaunen kann. Und doch ist es nicht so kompliziert wie in einigen Reiseführern der Anschein gemacht wird. Mit ADO/Mayab Bussen gelangt man 2-3 Mal täglich vom Busterminal in Cancún in rund 3.5 Stunden nach Chiquilá, wo Boote in rund einer halben Stunde Fahrzeit zur Insel gelangen.

Hotels und Unterkünfte

Es gibt einige hübsch gestaltete Boutique- und Mittelklassehotels wie Amaité, Holbox Dreams by Xperience, La Palapa und Zomay, welche gleich am Strand liegen und sich in Gehdistanz zum Ortskern der Insel befinden. Dazu etliche einfachere Hotels und Hostels für Backpacker, wie das farbenfrohe Tribu Hostel und das rustikale Hostel Ida y Vuelta. Familiäre Zimmervermietungen bieten eine weitere Alternative zu erschwinglichen Preisen, jedoch teils mit einem sehr rudimentären Standard.

Services

Entlang dem Strand und rund um den zentralen Parque von Holbox gibt es jede Menge an Optionen zu speisen, vor allem Fisch und Meeresfrüchte, sowie Pizzas waren bei unserem letzten Inselbesuch hoch im Kurs. Internetcafés sind ebenso vorhanden wie ein Geldautomat. Wobei dieser auch schon ohne Bargeld nutzlos dagestanden hat, wie uns berichtet wurde, also lieber genügend Cash mitbringen.

Fortbewegen auf der Insel

Holbox ist praktisch verkehrsfrei. Golfwagen und Motorroller dienen als Verkehrsmittel, beide können gemietet werden, was sich aber eigentlich fast nicht lohnt. Zu Fuss kommt man problemlos überall hin oder sonst lässt man sich mit dem Golfkarren-Taxi fahren.

Es werden immer wieder Pläne von direkten Strassenverbindungen zum mexikanischen Festland vorgestellt. Die Insel Holbox würde dann wohl zu einem Ableger des Massentourismus-Mekkas von Cancún degradiert. Wer die Natur noch unverfälscht geniessen möchte, ist geraten die Reise bald zu planen.