Zentrum der Hochkulturen in Oaxaca

Monte Albán war das religiöse und politische Macht- und Zeremonialzentrum der Region Oaxaca. Das Volk der Zapoteken erbaute auf einer abgeflachten Bergkuppe zahlreiche Pyramiden, Tempel und Paläste. Die Stadt thront 400 m über der fruchtbaren Valle Central, nur wenige Kilometer westlich von Oaxaca-Stadt. Monte Albán ist eine der meist besuchten Attraktionen der Region und eine der bedeutendsten archäologischen Stätten Mexikos.

Zivilisation der Zapoteken

Seit jeher war das Hochland von Oaxaca das Bindeglied zwischen der Golfküste und der Halbinsel Yucatán. So kam es zu einem ständigen wirtschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen den Völkern im nördlichen Mexiko und den Mayas in der Region Yucatán. Daraus entwickelte sich in Oaxaca die Hochkultur der Zapoteken.

Die Zapoteken sind bekannt für ihre reiche Kultur und fortgeschrittene Zivilisation, die besonders in der klassischen Periode (ca. 500 v. Chr. bis 900 n. Chr.) blühte. Das indigene Volk errichtete beeindruckende Stätten wie Monte Albán, die als Zentrum ihrer politischen und religiösen Macht diente und heute eine der bekanntesten archäologischen Ruinen in Mexiko ist.

Das Volk der Zapoteken hatten eine eigene Schrift, die aus Hieroglyphen bestand, sowie ein hochentwickeltes Kalendersystem. Ihre Gesellschaft war hierarchisch, und sie entwickelten fortschrittliche Techniken in Landwirtschaft, Architektur und Kunst. Auch ihre Religion war stark in den Alltag integriert, mit einer Vielzahl von Göttern und Ritualen, die die Naturkräfte verehrten.

Heutzutage leben viele Nachfahren der Zapoteken weiterhin in der Region Oaxaca und bewahren ihre traditionellen Bräuche, ihre Sprache und kulturellen Praktiken. Die Zapoteken sind nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Identität Mexikos, auch wenn sie durch den Einfluss der modernen Welt mit Herausforderungen konfrontiert sind.

Mexikanische Familie besucht Monte Alban
Mexikanische Familie auf der Plataforma Sur, der südlichen Plattform, mit Blick über ganz Monte Alban.

Die Entstehung von Monte Albán

Etwa 200 vor Christus entstand auf einem Berg 400 m über dem Tal, unweit der heutigen Stadt von Oaxaca, ihre Hauptstadt Monte Albán. Der Name bedeutet »weisser Berg«. Die Zapoteken trugen die Bergspitze ab, so dass eine etwa 300 m lange und 200 m breite Plattform entstand.

Das Zentrum wuchs im Laufe der Jahre stark an, es entstanden kunstvoll angelegte Pyramiden, Paläste, Tempel und Plätze. Dieser Bereich war den Herrschern, Priestern und der privilegierten Klassen vorenthalten. An den Berghängen lagen die Wohnbauten für das Volk. Bis ins Jahr 300 nach Christus dehnte die Stadt ihren Einfluss allmählich auf ganz Oaxaca aus. Rund 25’000 Personen sollen in der Blütezeit rund um die Zeremonialstätte gelebt haben.

Mixteken übernehmen Monte Albán

In der letzten Phase übernahm das Volk der Mixteken die Macht über Monte Albán und das südliche Hochland. Die Mixteken stammten ursprünglich aus der bergigen Region, die heute als La Mixteca bekannt ist – ein Gebiet, das Teile der heutigen Bundesstaaten Puebla, Guerrero und Oaxaca umfasst. Zu Beginn waren die Zapoteken und Mixteken Nachbarn und Rivalen in der Region Oaxaca. Etwa ab dem 12. Jahrhundert n. Chr. übernahmen die Mixteken jedoch große Teile des zapotekischen Territoriums. Diese Eroberung war nicht nur militärisch, sondern verlief wahrscheinlich eher schrittweise durch politische, wirtschaftliche und kulturelle Einflüsse.

Obwohl die Zapoteken das ursprüngliche kulturelle Erbe von Monte Albán prägten, hinterließen die Mixteken dort ihre eigenen Spuren. Sie führten neue Bauprojekte durch und hinterließen Gräber, Inschriften und Reliefs, die für die Mixtekische Kunst und Schrift typisch sind. Einige Mixtekische Codices und Inschriften aus dieser Zeit bezeugen die Bedeutung von Monte Albán für ihre Kultur und zeigen, dass die Mixteken die Stätte weiterhin für religiöse und politische Zwecke nutzten.

Nach dem 13. Jahrhundert verlor Monte Albán zunehmend an Bedeutung. Es war jedoch immer noch ein wichtiger religiöser Ort für die Mixteken. Die Stadt wurde schließlich verlassen, und das Gelände geriet in Vergessenheit, bis es im 19. Jahrhundert wiederentdeckt wurde. Fortan erlangte Monte Albán den Status als Top-Highlight einer Reise durch Mexiko.

Ruinen von Monte Albán in Oaxaca
Eine gut erhaltene Pyramide, die früher von einem einräumigen hölzernen Tempel gekrönt war.

Monte Albáns wichtigste Gebäude und Strukturen

Großer Platz (Plaza Principal)

Der Große Platz (Plaza Principal) ist das monumentale Zentrum von Monte Albán und beeindruckt durch seine Weitläufigkeit und architektonische Ordnung. Er liegt auf einer künstlich abgeflachten Hügelkuppe und ist von imposanten Plattformen, Tempeln und Stufenpyramiden eingerahmt. Der rechteckige Platz misst etwa 300 mal 200 m und war der Hauptort für zeremonielle Rituale, öffentliche Versammlungen und politische Ereignisse. Seine klare geometrische Gestaltung spiegelt die organisierte Stadtplanung der Zapoteken wider und diente als Ausdruck ihrer Macht und kosmischen Ordnung. Vom Großen Platz führen breite Treppen auf die Nord- und Südplattformen, von denen aus man eine weite Sicht über das Tal von Oaxaca hat.

Nord- und Südplattform

Nördlich und südlich der Plaza Principal befinden sich zwei große, erhöhte Strukturen. Diese kannst du über breite Treppen erreichen und hast von dort einen weiten Blick über die archäologische Anlage und über das Tal von Oaxaca. Auf den Terrassen standen früher vermutlich Tempel, Altäre und auch Verwaltungsgebäude. Möglicherweise dienten die Plattformen für Zeremonien, Machtinszenierungen oder astronomische Beobachtungen. Die Nordplattform ist etwas komplexer aufgebaut, mit mehreren Ebenen und Strukturen, während die Südplattform besonders durch ihre klare Form und mächtige Präsenz besticht.

Ruinen Monte Alban im Bundesstaat Oaxaca
Tempel und Ruinen auf der komplexen nördlichenn Plattform.

Gebäude J (Observatorium)

Das Gebäude J ist eines der auffälligsten und rätselhaftesten Bauwerke in Monte Albán. Es befindet sich leicht versetzt im südlichen Bereich des Großen Platzes und unterscheidet sich durch seine ungewöhnliche Ausrichtung. Es ist nicht im rechten Winkel zur restlichen Architektur gebaut, sondern schräg gedreht – möglicherweise aus astronomischen oder rituell-kosmischen Gründen.

Es wird vermutet, dass es als eine Art Observatorium, Archiv oder Zeremonialgebäude diente, in dem politische Macht inszeniert und festgehalten wurde. Seine besondere Form und symbolische Funktion geben noch heute Anlass zu vielen Interpretationen und machen es zu einem Schlüsselbau der zapotekischen Kultur. Das Bauwerk hat die Form eines Pfeils oder Diamanten und enthält zahlreiche in Stein gemeißelte Hieroglyphen und Symbole, die vermutlich militärische Eroberungen, Städtenamen oder Siege dokumentieren.

Observatorium von Monte Albán
Das Gebäude J steht in einem Winkel von 45° zu den anderen Bauwerken der Gran Plaza und war ein Observatorium, welches als Sternwarte diente.

Ballspielplatz (Juego de Pelota)

Der Ballspielplatz von Monte Albán – auf Spanisch Juego de Pelota – ist eine charakteristische Anlage der mesoamerikanischen Kulturen und diente dem rituellen Ballspiel, das sowohl sportliche als auch religiöse Bedeutung hatte. Er befindet sich nahe dem südlichen Teil des Großen Platzes und besteht aus zwei leicht geneigten Seitenwänden, die ein langgestrecktes Spielfeld in H-Form bilden.

Hier spielten die Zapoteken ein Spiel mit einem schweren Gummiball, bei dem es weniger um Unterhaltung als um symbolische Handlungen ging. Das Spiel spiegelte den Kampf zwischen den Göttern, Tag und Nacht oder Leben und Tod wider. Oft war das Spiel mit religiösen Opferritualen verbunden. Möglicherweise endeten diese Spiele für einzelne Spieler sogar tödlich. Der Ballspielplatz von Monte Albán ist kleiner als einige andere, wie beispielsweise in Chichén Itzá auf Yucatán oder auch El Tajin in Veracruz. Doch seine Lage in der Nähe zentraler Bauwerke zeigt, dass er ein wichtiger Bestandteil des rituellen Lebens der Stadt war. Bis heute bleibt er ein eindrucksvolles Zeugnis für die spirituelle und symbolische Welt der Zapoteken.

Reliefplatten Los Danzantes

Los Danzantes (die Tänzer) sind eine Reihe großer, in Stein gemeißelter Reliefplatten, die menschliche Figuren in verzerrten, tanzenden oder liegenden Posen zeigen – daher der Name. Auf den ersten Blick wirken die Figuren wie harmlose Tänzer, doch bei genauerer Betrachtung zeigen sie oft geschlossene Augen, verdrehte Gliedmaßen oder Blutspuren – Hinweise darauf, dass es sich um gefangene, gefolterte oder geopferte Feinde handelt. Die Tafeln stammen aus der frühesten Phase Monte Albáns (ca. 500–200 v. Chr.) und sind vermutlich Teil einer politischen Inszenierung: Sie könnten die Macht der Zapoteken und deren militärische Erfolge über benachbarte Städte symbolisieren. Manche Figuren tragen Namensglyphen, was auf individuelle Opfer oder Anführer hindeuten könnte.

Inschrift in Monte Alban
Inschriften der indigenen Zivilisationen in Monte Alban.

Gräber und unterirdische Grabkammern

Die Gräber und unterirdischen Grabkammern von Monte Albán geben faszinierende Einblicke in die Bestattungskultur und das religiöse Weltbild der Zapoteken – und später auch der Mixteken. Viele dieser Gräber befinden sich unter Tempeln oder in besonderen Gebäuden und wurden aufwendig gestaltet, oft mit bemalten Wänden, Stuckreliefs, Steinsarkophagen und rituellem Schmuck ausgestattet.

Eines der berühmtesten Beispiele ist das Grab 7, das erst in den 1930er Jahren entdeckt wurde. Obwohl es ursprünglich von Zapoteken gebaut wurde, nutzten später die Mixteken die Kammer erneut und hinterließen dort einen der reichsten Grabfunde Mesoamerikas: kunstvoll gearbeiteter Goldschmuck, Türkis-Mosaike, Keramiken und Opfergaben, die von der hohen Handwerkskunst und der spirituellen Bedeutung dieser Objekte zeugen. Viele der im Grab 7 gefundenen Schätze sind im Museo de las Culturas de Oaxaca im ehemaligen Kloster Santo Domingo in Oaxaca-Stadt ausgestellt.

Die unterirdischen Grabanlagen waren nicht nur Ruhestätten, sondern auch symbolische Zugänge zur Unterwelt. Hier wurden Herrscher und bedeutende Persönlichkeiten mit allem ausgestattet, was sie im Jenseits benötigen würden. Diese Gräber verdeutlichen die tiefe Verbindung zwischen Tod, Religion und gesellschaftlichem Status in der zapotekischen Kultur.

Die meisten unterirdischen Grabkammern befinden sich in abgesperrten Bereichen und sind aus konservatorischen Gründen geschlossen, um die Wandmalereien und Artefakte zu schützen.

Panorama von Monte Alban und Bundesstaat Oaxaca
Panorama von Monte Alban und Blick über das Tal von Oaxaca.

Monte Albán besuchen

Besucherinfos

  • Kosten: 100 Pesos (Stand 2025)
  • Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag, von 08:00 bis 17:00 Uhr

Die archäologische Ausgrabungsstätte befindet sich ca. 10 km westlich von Oaxaca-Stadt. Das Unternehmen Autobuses Turisticos operiert ab dem Hotel Rivera del Ángel, Calle Mina 518, 6 Blocks südwestlich vom Zócalo. Die Busse verkehren stündlich (an Wochenenden und in der Hauptsaison evtl. auch mehr Abfahrten). Das Ticket inkludiert auch die Rückfahrt.

Im Eingangsgebäude können die Eintrittskarten erstanden werden. Hier befinden sich auch ein kleines Museum und ein Café. Offizielle Guides bieten ihre Dienste an, die meisten nur englischsprachig.

Falls du gerne von einem organisierten Transfer und einem fachkundigen Guide profitieren möchtest, empfehlen wir dir diese Tour nach Monte Albán über GetYourGuide zu buchen*

Karte Monte Albán in Oaxaca
Karte der archäologischen Stätte von Monte Albán im Bundestaat Oaxaca.

Museum von Monte Albán

Wir legen dir nahe, das Museum zu besuchen. Es ist ideal als Einstieg oder Abschluss des Rundgangs und hilft, das Gesehene besser zu verstehen. Es ist im Eintrittspreis zur Anlage enthalten.

Das Museo de Sitio de Monte Albán, befindet sich direkt am Eingang zur archäologischen Stätte und bietet einen kompakten, aber eindrucksvollen Einstieg in die Welt der Zapoteken. Es ist in einem modernen, flachen Gebäude untergebracht und präsentiert auf verständliche Weise die wichtigsten Funde, Modelle und Informationen zur Geschichte der antiken Stadt.

Zu sehen sind unter anderem Keramiken, Steinskulpturen, Inschriften, Reliefs sowie eine kleine, aber eindrucksvolle Sammlung von Originalstücken aus den Gräbern. Besonders interessant ist ein maßstabsgetreues Modell der gesamten Anlage, das den Besuchern einen Überblick über die komplexe Struktur Monte Albáns gibt.

Auch einige Stücke der berühmten Tafel Los Danzantes sind ausgestellt, ebenso wie Erläuterungen zu Schriftzeichen, Astronomie, Götterdarstellungen und dem rituellen Leben der Zapoteken. Alles ist zweisprachig (Spanisch/Englisch) beschildert, und große Fenster bieten schöne Ausblicke auf das Tal von Oaxaca.

Kakteen und Tempel von Monte Alban
Kakteen und Tempel von Monte Alban.

Wie lange dauert die Besichtigung der Anlage?

Die Besichtigung von Monte Albán dauert in der Regel etwa 2 bis 3 Stunden, je nachdem, wie intensiv du die Anlage erkunden möchtest.

Wenn du die wichtigsten Bereiche wie den Großen Platz, die Plattformen, das Gebäude J, den Ballspielplatz, die Tafeln der Tänzer und das kleine Museum sehen willst, sind 2 Stunden meist ausreichend – besonders bei gutem Wetter und eigenem Tempo.

Mit einem Guide oder bei großem Interesse an Archäologie und Fotografie solltest du dir eher 3 bis 4 Stunden Zeit nehmen. Die Anlage ist weitläufig, bietet aber auch viele ruhige Plätze zum Innehalten und Genießen der Aussicht über das Oaxaca-Tal.

Tipp: Am Vormittag ist es kühler, mit weniger Besucher und das Licht schöner – ideal für einen entspannten Rundgang.

Geführte Tour und Transport nach Monte Alban

Abholung in deinem Hotel in Oaxaca-Stadt und ca. einstündige Transferfahrt nach Monte Albán. Ein fachkundiger Guide bringt dir die Hochkulturen der Zapoteken und Mixteken näher und zeigt dir die wichtigsten Bauwerke der Ausgrabungsstätte. Nach der Besichtigung erfolgt die Rückkehr nach Oaxaca-Stadt.

Diesen Ausflug kannst du ganz einfach über das Tourenportal GetYourGuide buchen*

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YouTube: Monte Albán


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