Der Kunstpalast für das Volk
Der mexikanische Unternehmer und Multimilliardär Carlos Slim schenkt seiner Stadt ein einmaliges Kunstmuseum: Museo Soumaya, benannt nach seiner verstorbenen Frau Soumaya. Hier wird die umfangreiche private Kunstsammlung eines der reichsten Männer der Welt für ein breites Publikum ausgestellt. Und dies kostenfrei. Kunst soll allen Menschen zugänglich sein, unabhängig von ihrem sozialen oder wirtschaftlichen Hintergrund.
Carlos Slim – der reichste Mexikaner
Bevor wir auf das Kunstmuseum zu sprechen kommen, möchten wir dir Mexikos reichsten Menschen und Mäzen des »Museo Soumaya« vorstellen.
Carlos Slim Helú ist ein mexikanischer Unternehmer und Investor. Er ist bekannt für seine umfangreichen Beteiligungen in verschiedenen Branchen, darunter América Móvil, den Marktführer der mexikanischen Mobilfunkanbieter; Sanborns, eine Kombination aus Einzelhandel, Restaurant, Café und Buchladen omnipräsent in den Metropolen Mexikos; und Grupo Carso mit dem er Großbauprojekte und etliche weitere Wirtschaftszweige finanziert.
Der umtriebige Geschäftsmann ist seit längerer Zeit der reichste Mexikaner und der reichste Mensch Lateinamerikas. Von 2010 bis 2013 war Carlos Slim laut dem Forbes Magazin sogar der reichste Mann der Welt. Derzeit soll sein Vermögen etwa 100 Milliarden US-Dollar betragen, was ihm immer noch einen Platz in den Top 20 der Forbes-Liste einbringt.
Trotz seines enormen Reichtums führt Carlos Slim ein vergleichsweise zurückhaltendes Leben. Er lebt seit Jahrzehnten im selben Haus in Mexiko-Stadt und ist bekannt für seine philanthropischen Aktivitäten, insbesondere durch die Fundación Carlos Slim, die Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Kultur unterstützt.
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Museo Soumaya Fundación Carlos Slim
Seit 2011 ist Mexiko-Stadt eine kulturelle Attraktion reicher: Das Kunstmuseum Soumaya (Museo Soumaya Fundación Carlos Slim). Der mexikanische Unternehmer Carlos Slim schenkt seiner Heimatstadt Mexiko City einen einmaligen Kunstpalast, benannt nach seiner verstorbenen Ehefrau Soumaya. Sie war eine große Kunstliebhaberin und inspirierte Slim dazu, eine Sammlung aufzubauen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Ursprünglich wurde ein Teil seiner Sammlung bei der Plaza Loreto in einem ehemaligen Papierwerk ausgestellt. 2011 erfolgte die Eröffnung eines zweiten Standorts im Stadtteil Nuevo Polanco, als Bestandteil des Großprojekts Plaza Carso.

Überbauung Plaza Carso
Plaza Carso ist ein großes urbanes Entwicklungsprojekt im Stadtteil Nuevo Polanco, nördlich vom historischen Zentrum von Mexiko-Stadt. Es entstand aus der Vision von Carlos Slim, verlassene Industrieflächen in einen lebendigen, multifunktionalen Raum zu verwandeln, der Kultur, Wohnen, Arbeiten und Freizeit miteinander verbindet. Die Plaza Carso umfasst verschiedene Nutzungen wie Wohngebäude, Büroflächen und Einzelhandel.
Der Komplex wurde in den 2010er Jahren fertiggestellt und besticht durch seine architektonische Vielfalt und innovative Bauweise. Dabei gilt das futuristische Museo Soumaya mit seiner glitzernden Aluminiumfassade als auffälliges Wahrzeichen.
Architektur ist ein Hingucker
Allein schon das Museumsgebäude ist ein architektonisches Kunstwerk und hat sich als Wahrzeichen in Mexiko-Stadt etabliert. Das Bauwerk wirkt leicht und dynamisch, obwohl es eine beträchtliche Größe und Masse besitzt.
Die Form ist organisch und asymmetrisch, erinnert an eine skulpturale Wolke oder an den Bug eines Schiffes. Seine Oberfläche ist komplett mit über 16’000 sechseckigen Aluminiumplatten verkleidet, die eine Art Bienenwabe formen. Diese reflektieren das Gebäude je nach Lichteinfall und Perspektive ganz unterschiedlich und verleihen ihm so eine fast lebendige Textur.
Innerhalb des Gebäudes dominiert ein großzügiger, offener Raum, der verschiedene Ausstellungsflächen miteinander verbindet. Die Architektur ermöglicht fließende Übergänge zwischen den Ebenen und schafft dabei viel natürliches Licht, das durch große Fenster und Oberlichter einströmt. Die verspielte Formgebung außen setzt sich innen in geschwungenen Linien und fließenden Übergängen fort.
Entworfen wurde das Soumaya-Kunstmuseum vom mexikanischen Architekten Fernando Romero. Dank dem viel gepriesenen Museumsgebäude in Mexiko-Stadt hat er und sein Architekturbüro FR-EE (Fernando Romero Enterprise) international den Durchbruch geschafft. Die Vergabe erfolgte jedoch nicht ganz zufällig. Damals war Fernando Romero der Schwiegersohn, also mit Slims Tochter verheiratet, die wie ihre Mutter auch Soumaya heißt. Das Paar hat sich zwischenzeitlich getrennt.
Die Investition soll sich auf 34 bis 70 Millionen US-Dollar belaufen haben. Die Angaben der Baukosten variieren je nach Quelle stark. Jedenfalls scheint es viel Geld zu sein – und doch nur ein Bruchteil des unfassbaren Vermögens des milliardenschweren Geschäftsmannes Carlos Slim.

Kunst-Ausstellung mit internationalem Renommee
Das Museo Soumaya beherbergt eine der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen Lateinamerikas mit über 66’000 Exponaten. Unglaublich aber wahr, alle Werke gehören Carlos Slim, der die Sammlung über Jahrzehnte zusammengetragen hat.
Du kannst hier Gemälde und Werke der europäischen Künstler Paul Cézanne, Pablo Picasso, Salvador Dalí, Vincent Van Gogh, Claude Monet, El Greco, Joan Miró und Pierre-Auguste Renoir bewundern. Das Kunstmuseum besitzt sogar die weltweit größte private Sammlung von Skulpturen Auguste Rodins außerhalb Frankreichs, einschließlich einer Version des »Denkers«.

Mexikanische Künstler im Soumaya
Im Museo Soumaya sind mehrere bedeutende mexikanische Künstler vertreten, deren Werke wichtige Teile der Sammlung bilden:
- Diego Rivera: Einer der führenden Wandmaler Mexikos und Mitbegründer der mexikanischen Muralisten-Bewegung. Werke im Museo Soumaya zeigen häufig sozialkritische Szenen und die mexikanische Kultur.
- David Alfaro Siqueiros: Seine Kunst ist geprägt von sozialer Kritik und revolutionären Ideen, oftmals dargestellt auf monumentalen Wandgemälden.
- José Clemente Orozco: Seine Werke zeichnen sich durch kraftvolle Darstellungen sozialer und politischer Themen aus, oft mit dramatischem Ausdruck. José Clemente Orozco gehört zu den drei großen mexikanischen Wandmaler neben Diego Rivera und David Alfaro Siqueiros.
- Rufino Tamayo: Bekannt für die Verbindung von moderner Malerei mit traditionellen mexikanischen Themen.
Die wohl berühmteste mexikanische Künstlerin Frida Kahlo ist mit ihren Werken nicht dauerhaft vertreten im Museo Soumaya. Falls du an Frida Kahlos Leben und Werk interessiert bist, bietet sich ein Besuch des Museo Frida Kahlo, auch bekannt als »Casa Azul«, in Coyoacán an. Dieses Museum befindet sich im ehemaligen Wohnhaus von Frida Kahlo und Diego Rivera und beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Kahlos Gemälden, persönlichen Gegenständen und Fotografien.

Öffnungszeiten und Eintritt
Das Museo Soumaya ist täglich von 10:30 bis 18:30 Uhr geöffnet, einschließlich Wochenenden und Feiertagen.
Der Eintritt ist für alle Besucher kostenlos. »Dieses Museum wird immer gratis sein«, betonte Carlos Slim feierlich bei der Eröffnungszeremonie. Der erfolgreiche Businessman möchte damit allen Menschen Zugang zur Kunst ermöglichen, unabhängig von ihrem sozialen oder wirtschaftlichen Hintergrund.
Besucherinformationen
- Empfohlene Anreise: U-Bahn (z. B. Stationen Polanco oder San Joaquín), Taxi oder Uber
- Eintritt: Kostenlos für alle Besucher
- Öffnungszeiten: Täglich von 10:30 bis 18:30 Uhr
- Adresse: Plaza Carso, Blvd. Miguel de Cervantes Saavedra 303, Granada, Miguel Hidalgo, 11529 Ciudad de México
- Webseite: www.museosoumaya.org
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