Zypresse als Weltmeister der Bäume

Nur wenige Kilometer östlich der Hauptstadt Oaxaca de Juárez, auf der Reiseroute nach Mitla, liegt die Kleinstadt Santa Maria de Tule. Dank einem Baum ist der Ort auf den Radar der Reisenden gelangt und ein fixer Etappenort einer Reise durch den Bundesstaat Oaxaca geworden.

Selbstredend ist der Árbol del Tule nicht irgendein Baum, die riesige Zypresse ist angeblich der größte Baum der Welt. Die statistischen Angaben sind eindrücklich:

  • Art/Gattung/Familie: Mexikanische Sumpfzypresse
  • Spanischer Name: ahuehuete, auch sabino
  • Botanischer Name: taxodium mucronatum
  • Umfang: 58 m
  • Höhe: 42 m
  • Durchmesser: 14 m
  • Gewicht: 636 Tonnen
  • Volumen: 816’829 m3
  • Alter: 2000 Jahre

Konkurrenz aus den USA

Den Anspruch als dickster Baum des Planeten erhebt jedoch auch ein Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum), der General Sherman Tree genannte Baum im Sequoia Nationalpark in Kalifornien, in den Vereinigten Staaten. Gewisse Quellen geben bei beiden Bäumen ein Durchmesser von 12 Meter an. Auf der Tafel vor dem Árbol del Tule steht 14 m, somit überlassen wir dem mexikanischen Baumriesen gerne den Titel.

Besuch des Naturdenkmals

Das Wahrzeichen von Santa Maria del Tule steht im Hof der weiss getünchten Kirche… und lässt diese wie eine winzige Kapelle erscheinen. Gegen ein bescheidenes Entgelt von einigen Pesos erhältst du Zutritt zum Park. Für einige Münzen mehr bieten einheimische Kinder eine kleine Führung. Dabei dreht man eine Runde um den Baumriesen und wird auf bizarre Fantasiefiguren des verwachsenen Stammes und der Äste hingewiesen. Sehr spaßig, können wir nur empfehlen, mit oder ohne Spanischkenntnisse.

Die ganze Umgebung des Stadtparks weiß zu gefallen. Das eindrückliche Panorama mit dem hübschen Kolonialbau der Stadtregierung, den drei ellenlangen Palmen davor, die gepflegten Rasenflächen, die schmucken Blumenbeete und natürlich El Gigante, der gigantische Baum von Tula, welcher die Kirche zu erdrücken droht.

Doch das Naturdenkmal ist bedroht . Der Verkehr, die Umweltverschmutzung und fehlender Schutz setzen der Pflanze zu. Der Durst ist genauso riesig wie die Ausmasse. Durch das Wachstum der Stadt und die landwirtschaftliche Bewässerung ist die Wasserversorgung bedroht. Durch künstliche Zufuhr von Wasser ist der Zustand jedoch momentan stabil. Lokale Aktivisten bemühen sich um die Rettung der natürlichen Sehenswürdigkeit im Bundesstaat Oaxaca.


Reiseinfos

Busse fahren sehr regelmässig, bestimmt alle 10 Minuten, von Oaxaca nach Tule. Die Naturattraktion wird oft auch auf den geführten Touren durch das Valle Central angeboten, zusammen mit einem Besuch von Teotitlán del Valle, der archäologischen Stätte von Mitla und dem versteinerten Wasserfall von Hierve el Agua.

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