Reserva de la Biósfera Ría Celestún

In der Sprache der Maya-Völker, die einst diese Region bewohnt haben, bedeutet Sian Ka’an sinngemäss „Ort, wo der Himmel geboren wurde“. Das an der Ostküste der Halbinsel Yucatán gelegene Biosphärenreservat besteht aus tropischen Wäldern, Mangroven und Sümpfen, sowie einem grossen Meeresabschnitt mit dem langgezogenen Maya Riff. Das Naturschutzgebiet bietet einen Lebensraum für eine grossen Anzahl Vogelarten, Säugetiere, Reptilien, sowie Amphibien und Fische. Der Nationalpark Sian Ka’an gehört zum Weltnaturerbe der UNESCO.

Reichhaltige Tierwelt

Meeresschildkröten, Krokodile, Delfine und die seltenen Seekühe (manaties) beleben die Gewässer. Fregattvögel, Kormorane, Pelikane, Flamingos und Reiher vertreten eindrucksvoll die Vogelwelt mit gegen 350 Arten. Die Wälder durchstreifen Tapir, Jaguar, Puma und Hirsche. Soweit die Theorie der Tierwelt, was werden wir effektiv zu sehen bekommen?

Raus in die Natur

Raus aus der Zivilisation und rein ins Grüne, ein Ausflug ins Naturparadies von Sian Ka’an. Vom touristisch überlaufenen Tulum gelangt man innert kürzester Zeit in eines der grössten Naturschutzgebiete Mexikos. Es gibt verschiedene Möglichkeiten eines Besuches. Entweder mietest du ein Auto, schliesst dich einer geführten Tour an oder du wählst die sportliche Variante mit dem Mountainbike. Da die Strecke meist von Schlaglöchern übersät und entsprechend holprig ist, raten wir von einem Mietwagen eher ab, mit dem Bike macht es dafür ungemein Spass.

Mountainbiking im Nationalpark

Nochmals… die Strecke ist voller Schlaglöcher, je nach Witterung und Regenfälle der letzten paar Tage, sind diese Löcher mit Wasser gefüllt. Trocken kommt hier keiner durch! Ein Citybike oder Cruise Bike wie man sie in Tulum meist mieten kann, ist nicht die ideale Wahl. Wenn immer möglich also ein zumindest frongefedertes Mountainbike auftreiben. Du solltest auch etwas geübt und rüttelresistent sein, sonst wird die Tour zur Tortur.

Bereit? Nachdem du die ganzen Hotels und Strandclubs von Tulum hinter dir gelassen hast, taucht bald ein über die Strasse gespannter Bogen auf, der Arco Maya, der Eingang in den Nationalpark Sian Ka’an. Die Eintrittsquote wird fällig und weiter geht es. Auf einer von Palmen gesäumten Schotterstrasse kurvt man um die natürlichen Hindernisse und gelangt immer weiter rein in den Park. Obwohl man sich eigentlich auf einem schmalen Landstreifen bewegt, eingeklemmt zwischen dem karibischen Meer und dem Süsswasser der Mangroven, sieht man das Meer relativ selten, Palmenhaine verhindern die Weitsicht.

Nach ca. 13 Kilometer gelangst du zu zwei Brücken, eine passierbare Strassenbrücke und eine halb verfallenen Holzbrücke gleich nebenan. Ein wunderbares Plätzchen, mit freiem Blick auf das Meer und in die Mangrovenlandschaft. Hier siehst du oft Krokodile und etliche Wasservögel wie Pelikane, Reiher und Kormorane. Fahre noch einige Kilometer weiter und du kommst zu wunderbar abgelegenen Stränden für ein erfrischendes Bad. Bis zum Fischerdorf Punta Allen, ganz am Ende der Schotterpiste, sind es Total ca. 40 Kilometer – ein tougher ride mit der Retourfahrt!

Geführte Rundtour

Eine geführte Tour im Sian Ka’an* läuft meist nach einem ähnlichen Muster ab. Mit 4×4 Jeeps, meist gleich mehrere Fahrzeuge im Konvoi, oder im Minibus, geht es rein in den Nationalpark. Man holpert die ca. 40 Kilometer bis ins Fischerdorf Punta Allen, mit den gefühlt 1000 Schlaglöchern, eine Belastungsprobe für das Fahrzeug und das Gemüt. Mit einem Boot geht es durch die Mangrovenwälder und entlang dem zweitlängsten Korallenriff der Welt, dem Maya Riff, mit der Möglichkeit Delfine, Schildkröten und viele Wasservögel zu entdecken. Beim Schnorcheln erlebst du diverse Fischarten hautnah. Das Schwimmen im glasklaren Wasser der Karibik, in der so genannten Badewanne, wo das Wasser nur bis zur Hüfte reicht, ist ein weiteres Highlight.

  • Erkunde die alten Maya-Ruinen von Muyil
  • Bootsfahrt durch die Mangroven im Sian Ka’an Biosphärenreservat
  • Lerne viel Wissenswertes über die lokale Tier- und Pflanzenwelt
  • Geniesse die urtümliche Landschaft der mexikanischen Karibik

Negativ aufgefallen

Eine Besonderheit in Mexiko sind die unzähligen Topes, die Bodenschwellen zur Begrenzung der Geschwindigkeit. Diese mögen auf einer asphaltierten Strasse durch eine Stadt ihren Zweck erfüllen. Wozu die Mexikaner jedoch auf dieser Strecke hier neben all den Schlaglöchern noch zusätzlich Seile über die Route gelegt haben, ist uns ein Rätsel.

Leider sind die ersten 10 km des Biosphärenreservats private Grundstücke mit Zaun und versperrtem Zugang zum Meer. Weiter negativ aufgefallen ist die Sauberkeit der Strände, welche oft mit beträchtlichem Müll wie PET-Flaschen und Plastik verschmutzt sein können. Gemäss lokalen Bewohnern wird der Abfall durch die Strömung angeschwemmt, einerseits von der touristischen Hotelzone von Tulum, andererseits von den Kreuzfahrtschiffen, welche die nahe gelegene Insel Cozumel anfahren.


YouTube Video: Nationalpark Sian Ka’an


Linktipp: Radreise Yucatán

Mit dem Fahrrad zu den Highlights von Yucatán: Naturschutzgebiet Sian Ka’an mit seiner artenreichen Flora und Fauna, die in Mexiko einmaligen Cenoten (Untergrundflüsse und -höhlen), verwunschene Maya-Ruinen, attraktive Kolonialstädte und nicht zu vergessen die traumhaften Strände der Karibik.