Historische Literatur

Mexiko hat einige weltbekannte Schriftsteller hervorgebracht. Bekannt ist sind die Erzählungen über die mexikanische Revolution von Juan Rulfo. Weltruhm geniesst auch der 2012 verstorbene Schriftsteller Carlos Fuentes, mit seinem weiten Spektrum an literarischem Schaffen. Octavio Paz wird auch „Chronist der mexikanischen Seele“ genannt, er erhielt 1990 den Nobelpreis für Literatur. Bekannt wurde Paz mit seinem Werk „Das Labyrinth der Einsamkeit“, einer selbstironischen Analyse Mexikos und ein wahrer Buchtipp der mexikanischen Literatur.

Bewegende Werke der Ureinwohner bis zur Revolution

Als frühste mexikanische Literatur könnte man die Hieroglyphen auf den Steinsäulen und Gebäude der Maya bezeichnen, wo vor allem über kriegerische Auseinandersetzungen und das Leben der Herrscher und des Volkes geschrieben wurde. Der grösste Teil der Maya-Literatur und der Bilderschriften wurde von den spanischen Eroberer zerstört. Die beiden Werke „Popol-Vuh“ (Buch des Rates) und „Chilam Balam“ (Prophet Jaguar) geben jedoch aufschlussreiche Angaben von mündlichen Überlieferungen über die Mythologie, Tradition und Geschichte der Ureinwohner von Mexiko. Der spanische Missionar Fray Bernardino de Sahagún (1500-1590) erforschte die Náhuatl-Literatur, also die Literatur der Azteken. Insbesondere war er angetan vom kulturellen Schaffen des Aztekenherrschers Nezahualcóyotl, einem begabten Dichter und Philosophen.

Das wohl eindrücklichste Werk über die spanische Eroberung von Mexiko ist das Buch Wahrhafte Geschichte der Entdeckung und Eroberung Neuspaniens, erzählt vom spanischen Soldaten Bernal Díaz del Castillo (1492-1550). Er war unter Hernán Cortés Streitkraft, welche an der mexikanischen Ostküste bei Veracruz landete und dann im Hochland die Eroberung der aztekischen Hauptstadt Tenochtitlán vollführte. Dabei hat er die Ereignisse erstaunlich präzise niedergeschrieben.

Während der Kolonialzeit im 17. – 19. Jahrhundert schrieben viele Autoren über die geschichtliche Entwicklung Mexikos, die Integration und die neu entstandene nationale Identität. Die Wirren der mexikanischen Revolution wurden mit zahlreichen Biografien von Nationalhelden wie Miguel Hidalgo, Pancho Villa und Emiliano Zapata aufgezeichnet.

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Literatur- und Buchtipps

Wir empfehlen euch einige lesenswerte Bücher aus und über Mexiko. Die Memoiren des Spaniers Bernal Díaz del Castillo berichten über die Eroberung der aztekischen Hauptstadt Tenochtitlán. Gary Jennings wiederum hat einen sehr lesenswerten Roman über die Azteken verfasst: Der Azteke. Ein anderer empfehlenswerter Roman ist „América“ des amerikanischen Schriftstellers T.C. Boyle. Er schreibt über die Problematik von mexikanischen Auswanderer in die USA. Wertvolle Hintergrundinformationen liefern die deutschsprachigen Autoren Jürgen Neubauer und Andreas Altmann, welche mit ihren Büchern einen vertieften Einblick in den mexikanischen Alltag gewähren. Dazu stehen interessierten Lesern auch etliche Reiseführer mit den wichtigsten Informationen über Mexiko zur Verfügung. Ein klassisches Werk ist „Labyrinth der Einsamkeit“ von Octavio Paz. Der mexikanische Schriftsteller setzt sich kritisch mit seinem Land auseinander.

Literatur und Bücher aus Mexiko
Literatur und Bücher aus Mexiko.

Bekannte mexikanische Schriftsteller

Octavio Paz (1914-1998)

Octavio Paz gilt als der grosse Meister der mexikanischen Literatur, als Chronist der mexikanischen Seele. Seine Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und 1990 erhielt er für sein Schaffen den Nobelpreis für Literatur. In seinen Büchern „Das andere Mexiko“ (El otro Mexico) und „Labyrinth der Einsamkeit“ (Laberinto de la Soledad) analysiert er selbstironisch die mexikanische Gesellschaft auf der Suche nach sich selbst und die Entstehung der Mexicanidad. Es gibt wahrscheinlich kein einziges Sachbuch oder Reiseführer über Mexiko, in denen Octavio Paz nicht zitiert würde.

Carlos Fuentes (1928-2012)

Carlos Fuentes zählt zu den grossen lateinamerikanischen Autoren der Gegenwartsliteratur, zusammen mit dem Kolumbianer Gabriel Garcia Márquez und dem Peruaner Mario Vargas Llosa. 1987 bekam er für sein Lebenswerk den anerkannten Premio Miguel de Cervantes überreicht, den wichtigsten Literaturpreis der spanischen Sprache. Zu den herausragenden Werken von Carlos Fuentes zählen der gigantische Roman „Terra Nostra“, mit einer sozialkritischen Analyse der Beziehung der spanischen Kolonialmacht mit Mexiko, verknüpft mit einer gegenwärtigen Sichtweise. Des weiteren sticht das Buch „Nichts als das Leben: Der Tod des Artemio Cruz“ heraus, eine Geschichte über Hoffnung und Verrat während der mexikanischen Revolution.

Buchhandlung in Mexiko-Stadt
Buchhandlung in Mexiko-Stadt.

Elena Poniatowska (Geb. 1932)

Elena Poniatowska gehörte zu den herausragendsten Journalistinnen und Schriftstellerinnen in Mexiko. Sie ist eine akribische Investigationsjournalistin, welche sich vor allem in der Dokumentarliteratur einen Namen geschaffen hat. Sie solidarisiert sich mit der Unterdrückung der mexikanischen Frau und der allgegenwärtigen Ungerechtigkeit in in der mexikanischen Gesellschaft. Ihre Werke umfassen unter anderem Erzählungen über eine alte Wäscherin, über Frauen während der mexikanischen Revolution, sie schrieb eine Biografie über die Fotografin Tina Modotti und Dokumentationen über das Massaker von Tlaltelolco und das grosse Erdbeben in Mexiko-Stadt 1985.

Paco Ignacio Taibo II (Geb. 1949)

Der mexikanische Schriftsteller mit dem auffallenden Namen, Paco Ignacio Taibo II, ist ein renommierter Spezialist für spannende Unterhaltung. Er wird als einer der anspruchsvollsten Krimiautoren in ganz Lateinamerika bezeichnet. Bekannte Romane sind unter anderem „Auf Durchreise“, „Das Fahrrad des Leonardo da Vinci“ und „Comeback eines Toten“. Sein literarisches Schaffen umfasst auch abenteuerliche Reportagen und die Biografien von Che Guevara und Pancho Villa.

Laura Esquivel (Geb. 1950)

Die Autorin angte zu weltweitem Ruhm mit ihren Roman „Bittersüsse Schokolade“ (Como agua para chocolate). Das Buch erzählt von einer tragische Liebesgeschichte während der mexikanischen Revolution. Der auf dem Buch basierende Film wurde von Esquivels Ehemann, dem Regisseur Alfonso Arau, gedreht und gelangte zu zahlreichen internationalen Auszeichnungen.

Literatur und Buchtipp
Mexikaner lesen gerne Werke von einheimischen Schriftstellern und Autoren.

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