Amerikanischer Kunstfotograf Spencer Tunick

Amerikanischer Künstler Spencer Tunick

Massenfotografie als Kunstwerk

Spencer Tunick ist zwar kein mexikanischer Künstler, durch sein wiederholtes Schaffen in Mexiko, möchten wir jedoch trotzdem auf seine spezielle Kunst eingehen. So fotografierte der Amerikaner seine Landschaftsskulpturen, wie er seine Fotokunst nennt, schon in San Miguel de Allende und in Mexiko-Stadt.

Landschaftsskulpturen des Spencer Tunick

Spencer Tunick ist zwar kein mexikanischer Künstler, viel mehr stammt er aus New York in den Vereinigten Staaten. Durch sein wiederholtes Schaffen in Mexiko, möchten wir jedoch trotzdem auf seine spezielle Kunst eingehen. Spencer Tunick ist bekannt für seine Aktfotografie, speziell von nackten Menschenmassen oder wie er sagt von Landschaftsskulpturen. Immer wieder weiss er mit seinen künstlerischen Installationen die Aufmerksamkeit der Medien zu wecken. Er hat schon Tausende von Menschen für seine Projekte entkleiden lassen. Dazu gehören New York, Sydney, Wien, München, auf einem Schweizer Gletscher und eben in Mexiko. Im Jahre 2007 hat er auf dem Hauptplatz Zócalo in Mexiko-Stadt gewirkt und im November 2012 in San Miguel de Allende am Tag der Toten.

Nackte Geister am Tag der Toten

Der Tag der Toten oder Dia de los Muertos am 2. November wird in Mexiko als fröhliches, buntes Volksfest gefeiert. Wehmut und Traurigkeit werden durch Optimismus und Lebensfreude verdrängt. Von den Familien werden Hausaltare mit Blumenschmuck, Geschenken, Esswaren und Getränken errichtet, um die Verstorben zurück nach Hause zu locken. Die Seelen der Toten finden bei ihrem Besuch bei den Hinterbliebenen all die Versuchungen wieder, welche sie zu Lebzeiten genossen haben.

Im Rahmen des Kulturfestivals Calaca, welches alljährlich in der Kleinstadt San Miguel de Allende zum Tag der Toten durchgeführt wird, liess sich der amerikanische Fotograf Spencer Tunick etwas ganz besonderes einfallen. Der bekannte Künstler verhüllte 300 nackte Modelle in feine Stofflaken. So liess er sie als geisterhafte Wesen die Rückkehr der Verstorbenen symbolisieren. Die Geister aus dem Jenseits schwebten mit den praktisch transparenten Schleiern durch die Gegend, je nach Lichteinfall und Blickwinkel mal mehr oder weniger nackig. Dabei ging es nicht um Schönheitsideale, sondern unabhängig vom Geschlecht und Alter wurden Freiwillige in das künstlerische Projekt eingebunden.

Invasion der Freizügigkeit in Mexiko-Stadt

Sein grösstes Kunstwerk jedoch hat Spencer Tunick im Jahre 2007 in Mexiko-Stadt verwirklicht. Auf dem historischen Zócalo-Platz, posierten knapp 20’000 als nackte Menschenmasse auf dem riesigen Platz mit der fantastischen kolonialen Architektur im Hintergrund. Nicht ganz einfach sei das Projekt gewesen, meinte der Künstler, in Anbetracht der eher konservativen Haltung der Mexikaner und des strengen katholischen Glaubens. Fünf Jahre habe sein Team gebraucht, um von der mexikanischen Regierung die Erlaubnis für das Ereignis zu erhalten.

Heutzutage sind die Aufnahmen des „nackten Zócalo“ ein ausserordentliches, fotografisches Kunstwerk, wie auch die nackten Geister von San Miguel de Allende zum Tag der Toten ein künstlerischer Glanzpunkt im Schaffen von Spencer Tunick sind.