Welcome to Tijuana, Tequila, Sexo y Marihuana

»Welcome to Tijuana, Tequila, Sexo y Marihuana«, sang schon der Musiker Manu Chao in seinem bekannten Lied. Zur Zeit der Prohibition und während des 2. Weltkrieges war Tijuana in der ganzen Welt als Sündenpfuhl verschrien, mit zwielichtigen Bars, Rotlichtdistrikten, sowie Hunde- und Pferderennen um sein letztes Geld zu verwetten. Nordmexiko lebte auf.

Von der Ranch zur Millionenstadt

Die Ende des 19. Jahrhunderts gegründete Stadt an der mexikanisch-kalifornischen Grenze bestand noch danach aus kaum mehr als ein paar Strassenzügen und Ranches. Dann kam die amerikanische Prohibition. Das Alkoholverbot in den USA verwandelte die Grenzstadt in den 1920er und 1930er Jahren in eine Lasterhöhle. Bars schossen wie Pilze aus dem Boden. Die »Mexicali Beer Hall« war mit einer Länge von bis 60 Meter lange Zeit die grösste Bar der Welt, wo massenweise Bier ausgeschenkt wurde.

Auch Glücksspiele, Hahnenkämpfe und Rennbahnen blühten auf. Schmuggel, Drogenhandel und Prostitution waren ein unvermeidbarer Nebeneffekt. Die Einwohnerzahl explodierte. US-amerikanische Touristen strömten in Massen von San Diego über die Grenze nach Tijuana. Die mexikanische Regierung sah bewusst weg. Direkt oder indirekt wurde diese Entwicklung bestimmt gefördert, immerhin gab es viel Geld zu verdienen. Und da wollten auch die lokalen Politiker profitieren.

Tijuana die Metropole im nördlichen Mexiko
Die Millionenstadt Tijuana ist auch die wichtigste Grenzstadt, gegenüber dem amerikanischen San Diego.

Von der Lasterhöhle zum Touristenziel

Diesen zweifelhaften Ruf konnte die Grenzstadt nie mehr ganz los werden, respektive sind neuere gesellschaftliche Probleme wie Drogenhandel, Waffenschmuggel und illegale Immigranten mit Reiseziel USA dazugekommen. Und doch hat sich TJ, wie die Stadt in der Kurzform genannt wird, auch positiv gewandelt. Sie gilt als Einkaufsparadies für amerikanische Touristen und bietet diesen neben billigen Konsumgütern auch zahlreiche vergleichsweise kostengünstige Dienstleistungen wie unter anderem Autoreparaturen, Zahnärzte und Schönheitschirurgen. Sehr beliebt ist auch der Kauf von typisch mexikanischen Produkten und Souvenirs wie Tequila, Sombreros, Tücher oder Hängematten.

Mexikanische Armensiedlung
Mexikanische Armensiedlung bei Tijuana, unweit der Grenze zu den Vereinigten Staaten.

TJ verzeichnet ein beachtenswertes Bevölkerungswachstum in Mexiko und der Grenzübergang zu San Diego in Kalifornien ist mit 40 Millionen angeblich der meist frequentierte der Welt. Zudem ist die Fussballmannschaft von Tijuana vor nicht allzu langer Zeit zum ersten Mal mexikanischer Meister geworden, was die ganze Region mit grossem Stolz erfüllt. So schlecht wie der Ruf kann die Metropole also auch nicht sein!

Grenze zu den USA bei Tijuana
Die Grenze zu den USA bei Tijuana ist stark ausgebaut und solle die illegale Ausreise gegen Norden verhindern.

Touren und Ausflüge


Reiseinformationen

Tijuana ist mit rund 1.5 Millionen Einwohnern eine der grössten Städte in Mexiko. Die Hauptstadt des Bundesstaates Baja California ist jedoch das weiter östlich, ebenfalls an der amerikanischen Grenze gelegene Mexicali. Wenn du auf der Baja California in südliche Richtung reist kommst du zum nächsten lohnenswerten Reiseziel Ensenada mit dem spritzen Abenteuer La Bufadora. Die Carretera Nr. 1, auch Carretera Transpeninsular genannt, führt über 1700 Kilometer nach Süden runter bis in den bekannten Strandresort Cabo San Lucas